Oliver Bierhoff: "Es liegt jetzt an uns, die Sympathien der Fans wiederzugewinnen."

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Doha – Nach dem Fifa-Eklat um die One-Love-Kapitänsbinde hat Oliver Bierhoff wenige Stunden vor dem WM-Auftakt der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Japan um mehr Verständnis aus der Heimat für die Spieler geworben. "Letztlich bekommen die Spieler immer wieder Kritik ab. Das tut natürlich an der einen oder anderen Stelle weh, weil man denkt: Wann ist es genug, und wann kann ich mich auf die WM konzentrieren?", sagte der DFB-Direktor Bierhoff am Mittwoch in der ARD.

Der Weltverband Fifa hatte Sanktionen angedroht für den Fall, dass die One-Love-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen in Katar getragen wird. Der DFB verzichtet daher wie alle teilnehmenden Nationen auf die geplante Aktion. Kapitän Manuel Neuer und seinen Teamkollegen wird in Deutschland deshalb vielfach Charakterschwäche vorgehalten. "Es liegt jetzt an uns, die Sympathien der Fans wiederzugewinnen", sagte Bierhoff.

Die vielen kritischen Reaktionen aus Deutschland würden die Spieler sehr beschäftigen, berichtete der 54-Jährige. Schließlich sei man das Thema "schon vor einem Jahr sehr ernsthaft angegangen", betonte Bierhoff. Es habe im Vorfeld der WM in Katar Gespräche mit Menschenrechtsorganisationen und Betroffenen gegeben, zudem sei ein Symposium veranstaltet und eine Million Euro für die Nepal-Hilfe gespendet worden. Dass die Fifa die Aktion für eine gute Sache unterbunden habe, sei "ein herber Schlag" gewesen. (APA, 23.11.2022)