SPÖ-Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

"Seit Jahren beschäftigen die Zustände im Heeresgeschichtlichen Museum die Öffentlichkeit. Seit Jahren gibt es Kritik an Direktor Ortner, seinem Haus und seinem Führungsstil. Seit Jahren verspricht das Verteidigungsministerium, das Museum auf neue Beine zu stellen. Bis jetzt ist nichts geschehen", mischte SPÖ-Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek sich am Mittwoch in die Debatte um die neu zu bestellende Direktion des Wiener HGM ein. Per Aussendung fordert sie, die "vollständigen Bewerbungsunterlagen müssen nochmals unter Einbeziehung der Expertise des wissenschaftlichen Beirats gesichtet werden."

Zuletzt wurde bestätigt, dass ein Dreiervorschlag der Bestellungskommission des Ministeriums vorliege. Direktor Christian Ortner strebt eine Verlängerung seines Amts an. Wann die Entscheidung für die neue Leitung gefällt wird, war noch nicht bekannt (der STANDARD berichtete).

"Nicht nachvollziehbar"

Jener Dreiervorschlag sei aber "ohne wissenschaftliche Expertise erstellt" worden, moniert Heinisch-Hosek in Richtung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). "Die Ministerin kann außerdem nicht einfach so tun, als gäbe es die Mobbingvorwürfe (gegen Ortner, Anm.) nicht. Diese müssen rasch geklärt werden." Es sei "nicht nachvollziehbar", wie Ortner angesichts der Einwände gegen ihn "in dem Dreiervorschlag des Ministeriums landen konnte", so Heinisch-Hosek.

Viele namhafte Persönlichkeiten hätten sich um den Posten beworben, es sei "nicht nachvollziehbar, warum gerade die Qualifiziertesten nicht im Dreiervorschlag gelandet sind. Daher kann mit diesem Dreiervorschlag nicht weitergearbeitet werden. Insgesamt muss es einen transparenten Auswahlprozess geben." (red, 23.11.2022)