Embolo verzichtet auf einen Jubel, Kapitän Xhaka freut sich für zwei.

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Breel Embolo hat die Schweiz im Duell mit seinem Geburtsland Kamerun zu einem emotionalen WM-Auftaktsieg geschossen. Die Schweizer setzten sich mit 1:0 (0:0) gegen die Afrikaner durch und schoben sich in der kniffligen Gruppe G mit Rekordweltmeister Brasilien in eine gute Ausgangsposition.

Darüber freuten sich mit dem ab der 71. Minute eingewechselten Noah Okafor und Ersatzgoalie Philipp Köhn auch zwei Salzburg-Kicker. Aufseiten der Kameruner blieben mit Samuel Oum Gouet und Nicolas Moumi Ngamaleu auch zwei Ex-Altacher ohne Erfolgserlebnis.

Ausgerechnet Embolo, 1997 in Kameruns Hauptstadt Jaunde geboren, avancierte dabei zum Matchwinner für die Nati. Er erlöste die lange enttäuschenden Schweizer nach der Pause (48.) und verzichtete auf den Jubel – stattdessen formte er mit seinen Händen ein Herz. Auf der Gegenseite fehlte Eric Maxim Choupo-Moting die Kaltschnäuzigkeit, die ihn zuletzt bei Bayern München unverzichtbar gemacht hatte.

Kamerun setzte auf Umschaltmomente, die umgehend für Gefahr sorgten. Karl Toko Ekambi (10.) jagte den Ball erst knapp drüber, kurz darauf scheiterte Choupo-Moting (14.) nach starker Einzelaktion an Torhüter Yann Sommer.

Traumstart in Hälfte zwei

Die Elf von Kameruns Rekordspieler Rigobert Song setzte im Al-Janoub-Stadion Nadelstiche, die Schweizer wirkten am frühen Mittag dagegen noch äußerst schläfrig. Langsam, ideenlos, behäbig – die Eidgenossen, die laut Kapitän Granit Xhaka in Katar "Geschichte" schreiben wollen, enttäuschten. Die einzige Chance? Ein Kopfball von Manuel Akanji (45.+1).

Vor den Augen des Schweizer Fifa-Präsidenten Gianni Infantino erwischte das Team von Trainer Murat Yakin dafür einen Traumstart in die zweite Hälfte. Embolo, der sich im Alter von 17 Jahren für die Schweiz und gegen Kamerun entschieden hatte, vollendete aus kurzer Distanz zur Führung. Die schnelle Antwort darauf verpasste Choupo-Moting, der nach einem Sololauf erneut nicht an Sommer vorbeikam (57.).

Den "Unzähmbaren Löwen" fehlte etwas der Schwung aus dem ersten Durchgang, dennoch stemmten sie sich gegen die Niederlage. Torhüter Andre Onana hielt Kamerun mit einer überragenden Parade gegen den Augsburger Ruben Vargas (66.) noch im Spiel. In der 72. Minute erhielt Embolo bei seiner Auswechslung den verdienten Applaus für sein erstes WM-Tor. Wenig später (74.) wurde auf der anderen Seite auch Choupo-Moting ausgetauscht. (sid, APA, red, 24.11.2022)

Schweiz – Kamerun 1:0 (0:0)
Al Wakrah, Al Janoub Stadium, 39.089 Zuschauer, SR Facundo Tello (ARG)

Tor: 1:0 Embolo (48.)

Schweiz: Sommer – Widmer, Akanji, Elvedi, Ricardo Rodriguez (ab 90. Cömert) – Freuler, Xhaka – Shaqiri (ab 72. Okafor), Sow (ab 72. Frei), Vargas (ab 81. Rieder) – Embolo (ab 72. Seferovic). – Trainer: Yakin

Kamerun: Onana – Fai, Castelletto, Nkoulou, Tolo Nouhou – Hongla (ab 68. Ondoua), Oum Gouet, Anguissa – Mbeumo (81. Ngamaleu), Choupo-Moting (ab 74. Aboubakar), Toko Ekambi (ab 74. Nkoudou). – Trainer: Song

Gelbe Karten: Elvedi, Akanji – Fai