Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen: Gerald Grünberger.

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Wien – Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), sprach beim Internationalen Forum für Wirtschaftskommunikation (IFWK) darüber, warum das Werbeumfeld in der Medienlandschaft zunehmend kompetitiv wird und warum die Presseförderung dies nicht ausreichend ausgleichen kann.

Deutlicher Buchungsrückgang im vierten Quartal

"Das Werbeumfeld ist durch amerikanische Onlinekonzerne wie Google extrem kompetitiv geworden. Das Aufkommen der Digitalsteuer hat mittlerweile jenes der Werbeabgabe übertroffen. Durch die unsicheren Wirtschaftsprognosen für 2023 halten offenbar immer mehr Unternehmen ihre Marketingbudgets zurück", so Grünberger, "wir sehen aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung beziehungsweise im Vergleich zu den Vorjahren einen deutlichen Buchungsrückgang im vierten Quartal bei allen heimischen Medien und dieser Trend wird sich voraussichtlich auch im nächsten Jahr fortsetzen."

Die Werbespendings vieler Unternehmen haben sich von klassischen Medien zunehmend auf Onlineangebote verlagert: "Viele Unternehmen verkennen dabei jedoch, dass es zusätzlich zu digitaler Werbung, die stark auf den Produktabsatz abzielt, auch klassische Werbung in professionellen Medien zur Imagebildung im Mediamix braucht", so Grünberger. Und: Die Rückgänge bei den Buchungen könnten mittels der Medienförderung "bei weitem nicht substituiert werden, da die eingesetzten Mittel dafür viel zu gering seien. Auch wenn die soeben ausgeschüttete Digitaltransformationsförderung eine sinnvolle Ergänzung darstelle", sagt er. (red, 24.11.2022)