Im August protestierten Klimaaktivisten in Dresden. Das Gemälde wurde nicht beschädigt, der Rahmen schon.

Foto: AP / Letzte Generation

Leipzig/Berlin/Greifswald – Im Zuge der Ermittlungen zur Klebeattacke der Klimagruppe Letzte Generation in der Dresdner Gemäldegalerie im vergangenen August hat die Polizei am Donnerstag die Wohnungen der drei Beschuldigten in Leipzig, Berlin und Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) durchsucht. Dabei wurden Beweismittel wie Datenträger und Kommunikationsmittel sichergestellt, teilten die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen mit.

Beschuldigte nicht angetroffen

Die 22-Jährige sowie ein 22- und ein 29-Jähriger wurden nicht angetroffen. Letzterer ist derzeit wegen einer weiteren Klimaaktion in Bayern in Gewahrsam – er hatte sich in München an einer Straße festgeklebt. An dem Einsatz waren gut 60 Beamte des LKA, lokaler Polizeidienststellen und der Bereitschaftspolizei beteiligt. Gegen die Deutschen wird im Zusammenhang mit der Aktion an Raffaels berühmtem Kunstwerk "Die Sixtinische Madonna" (1512/13) wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt.

Sie sollen am Mittag des 28. August in die Gemäldegalerie Alte Meister am Zwinger gegangen sein. Die Frau und der 29-Jährige hätten dann je eine ihrer Hände mit Sekundenkleber versehen und diese so am vergoldeten Rahmen des italienischen Meisterwerks der Hochrenaissance befestigt. Der 22-Jährige soll ihnen ein Transparent mit der Aufschrift "Letzte Generation" gereicht, die Aktion gefilmt und auf sozialen Medien verbreitet haben.

Rahmen beschädigt

Das Bild, ein Markenzeichen der Sammlung, blieb verschont. Der entstandene und bereits restaurierte Schaden am Rahmen wird laut Staatsanwaltschaft aktuell mit rund 4.000 Euro beziffert. Die Staatlichen Kunstsammlungen sprachen zuletzt zudem von einem Einnahmenverlust von 7.000 Euro durch die temporäre Schließung des Museums nach der Attacke.

Erst Mittwochabend hatten sich zwei junge Menschen im Namen der Letzten Generation in der Hamburger Elbphilharmonie an einem Dirigentenpult festgeklebt – kurz vor Beginn eines Konzerts der Sächsischen Staatskapelle Dresden. (APA, 24.11.2022)