30 Holzkreuze wurden auf dem Minoritenplatz aufgestellt.

Foto: #aufstehen / Mercan Falter

Die Kreuze sollen auch eine Protestaktion sein.

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Wien– Am Vorabend zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen organisierte die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation #Aufstehn eine Gedenkveranstaltung für die Opfer von Femiziden in Österreich. Der "Friedhof der Femizide" sollte sowohl eine Gedenkveranstaltung als auch eine Kritik an den Gewaltschutzmaßnahmen der Politik sein. Die Kampagne richtete sich somit direkt an das Frauen- und das Innenministerium, die ihren Sitz am Wiener Minoritenplatz haben, dort wurde der "Friedhof der Femizide" aufgestellt. Dieser sollte laut #Aufstehn auch einen Raum der gemeinsamen Trauer schaffen. Gleichzeitig handelte es sich auch um eine Protestaktion, den zuständigen Politiker:innen sollte ein "dringender Handlungsauftrag" erteilt werden, wie es in einer Aussendung von #Aufstehn heißt.

Problem anpacken

In Österreich hat dieses Jahr fast jeden zehnten Tag ein Mann eine Frau getötet. "Für uns ist klar: Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt. Die kürzlich von Frauenministerin Susanne Raab angekündigten Maßnahmen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein", die Politik müsse das Problem männlicher Gewalt "endlich anpacken – bevor der nächste Mann zur Tat schreitet", sagt Flora Bachmann, Kampagnenleiterin von #Aufstehn.

Gemeinsames Gedenken

Bei der Aktion wurden 30 Holzkreuze aufgestellt und mit Blumenkranz und Grabkerzen verziert. "Mit dieser Aktion wollen wir Menschen in ihrem Alltag die Möglichkeit geben, gemeinsam innezuhalten und der Frauen zu gedenken, die männlicher Gewalt zum Opfer gefallen sind bzw. davon betroffen sind. Gleichzeitig zeigen wir der Politik, dass Gewalt an Frauen uns alle etwas angeht, dass wir nicht wegschauen und gemeinsam umfassende Gewaltschutzmaßnahmen fordern", so Bachmann.

Über 30.000 appellieren an Frauenministerin

Schon im Vorfeld hatten sich bereits über 30.000 Menschen einem #Aufstehn-Appell an Frauenministerin Susanne Raab angeschlossen. Neben mehr Geld für Prävention sowie einer flächendeckenden Bewusstseins- und Informationskampagne fordert #Aufstehn besser geschultes Personal in allen Anlaufstellen – von der Polizei bis hin zur Justiz. (red, 25.11.2022)