Nach seinem letzten Hafturlaub musste Massud Mossaheb nach zehn Tagen in das Evin-Gefängnis zurückkehren.

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Seit 2019 ist der iranisch-österreichische Doppelstaatsbürger Massud Mossaheb im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. 2020 wurde er wegen des Vorwurfs der Spionage für Deutschland und den israelischen Geheimdienst Mossad zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Am Mittwoch erhielt Mossaheb Hafturlaub für eine medizinische Behandlung.

Der seit kurzem 76-Jährige benötigte dringend eine Behandlung wegen seiner Krebserkrankung. Mossaheb leidet außerdem an mehreren anderen Erkrankungen wie Diabetes und Asthma, darüber hinaus hat er von zwei Covid-Erkrankungen Lungenschäden davon getragen.

Amnesty fordert bedingungslose Freilassung

Mossaheb wurde bereits im August 2022 Hafturlaub gewährt, schon zehn Tage später musste er aber wieder in das Teheraner Gefängnis zurückkehren. Seine Familie hatte damals vergeblich darauf gehofft, dass der Hafturlaub zu einer dauerhaften Haftverschonung aus humanitären Gründen werden würde.

Der Austro-Iraner war zuvor als Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft (ÖIG) jahrelang für Beziehungen zwischen den beiden Ländern zuständig. Mossaheb bestritt die Vorwürfe von Anfang an. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem Iran vor, Mossaheb gefoltert zu haben, bis er ein erzwungenes Geständnis unterschrieb. Die Organisation fordert bis heute seine sofortige und bedingungslose Freilassung. (lew, 25.11.2022)