Google könnte seine Belegschaft reduzieren.

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Die Tech-Branche hat kein einfaches Jahr hinter sich. Amazon, Facebook und Twitter haben teils Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt oder entlassen. Anfang des kommenden Jahres könnte auch der Google-Mutterkonzern Alphabet folgen, wie der britische "Indipendent" unter Berufung auf einen "The Information"-Bericht schreibt. Der Konzern bereite sich demnach vor, etwa 10.000 Mitarbeiterinnen als "leistungsschwach" zu deklarieren – und zu kündigen. Grundlage dafür soll ein neues System für das Leistungsmanagement der Belegschaft sein.

Die genauen Gründe für die Massenkündigung sind unklar. Eine mögliche Erklärung ist jedoch der sinkende Umsatz. Ende Oktober gab Alphabet bekannt, dass dieser im Vergleich zum Vorjahr um ganze 27 Prozent gefallen ist. Auslöser dürften der "New York Times" zufolge unter anderem gekürzte Werbebudgets sein. Unter anderem gebe es einen Rückgang von Anzeigenschaltungen im Bereich Versicherung, Gaming und auch Krypto.

Branchenweite Entwicklung

Aus vergleichbaren Gründen war schon der Facebook-Konzern Meta dazu gezwungen, 11.000 Mitarbeiter zu entlassen. Seit Jahresbeginn brach der Aktienkurs des Social-Media-Giganten um 73 Prozent ein. "Heute teile ich einige der schwierigsten Änderungen, die wir in der Geschichte von Meta vorgenommen haben", schreibt Zuckerberg diesbezüglich Anfang November. 13 Prozent der Belegschaft sind von dieser betroffen, Grund sei eine Fehleinschätzung der Situation nach Ausbruch der Coronapandemie gewesen. Zuckerberg habe geglaubt, das Wachstum des E-Commerce-Sektors würde anhalten.

Amazon hingegen kündigte Einsparungen in der Sparte Geräte und Dienstleistungen an. Auch hier sollen etwa 10.000 Stellen abgebaut werden, und somit rund drei Prozent der Belegschaft. "Einige Rollen werden wir nicht länger brauchen", sagte Spartenchef Dave Limp. Konkret betroffen sind die für den Sprachassistenten Alexa und Cloudgamingdienst Luna verantwortlichen Entwickler. Allein 2022 soll die Alexa-Abteilung zehn Milliarden Dollar Verlust machen. Der STANDARD berichtete. Das Unternehmen hatte gehofft, dass Kundinnen und Kunden über die Echo-Geräte und mithilfe der Sprachsteuerung einkaufen würden. Eine Rechnung, die offenbar nicht aufging.

Sparmaßnahmen

Wie es in der Branche weitergehen wird, bleibt zwar abzuwarten. Es scheint allerdings Einvernehmen darüber zu herrschen, dass der Gürtel auch im Silicon Valley etwas enger geschnallt werden muss. (red, 26.11.2022)