Das gesamte österreichische Team der World Skills 2022 bei der Abschlussveranstaltung.
Foto: Skills Austria, Florian Wieser

Zwischen September und November kämpfen mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 56 Ländern darum, Weltmeister in ihren jeweiligen Berufen zu werden. In über 50 Berufen/Kategorien traten die jungen Fachkräfte, die maximal 22 Jahre alt sein dürfen, gegeneinander an.

Die World Skills / Berufsweltmeisterschaften sind ein internationaler Berufswettbewerb, der alle zwei Jahre ausgetragen wird. Ziel ist es, Lehre sowie die handwerklichen, industriellen und Dienstleistungsberufe aufzuwerten.

Das Besondere: Von 23. bis 27. November 2022 fanden mehrere Wettbewerbe auch im Salzburger Messezentrum statt. Dort starteten 97 internationale Teilnehmende, begleitet von deren Experten und Teams, aus 36 World-Skills-Mitgliedsländern in den Kategorien Anlagenelektrik, Betonbau, Chemielabortechnik, Elektrotechnik, Hochbau (Maurer), Land- und Baumaschinentechnik, Speditionslogistik. Das war möglich, weil erstmals in der Geschichte der World Skills die Wettbewerbe an rund 25 Austragungsorten in Europa, Nordamerika und Ostasien ausgetragen wurden.

Internationaler Vergleich

Österreich holte bei dieser Berufsweltmeisterschaft insgesamt zwölf Medaillen (sechs in Gold, zwei in Silber und vier in Bronze). Damit zählt die diesjährige Berufs-WM zu den erfolgreichsten aller Zeiten.

Die österreichischen Teilnehmenden errungen europaweit die zweitmeisten Medaillen. Nur die Franzosen haben im EU-Vergleich mehr Medaillen erhalten. International gesehen erzielten die Teilnehmenden aus China, gefolgt von Korea und Taiwan, die meisten Siege.

Wer gewann

Oliver Waily (links) und Jonas Schulner (rechts) mit ihrem Experten Thomas Prigl (Mitte) am Tag des Sieges in Salzburg.
Foto: Skills Austria, Florian Wieser
Thomas Prigl freut sich über den Sieg seines Team im Betonbau.
Foto: Skills Austria, Florian Wieser

Wer sind also die österreichischen Berufsweltmeister?

Oliver Waily und Jonas Schulner aus Niederösterreich (siehe Bild) holten in Salzburg Gold in der Kategorie Betonbau. Ihr Experte Thomas Prigl war davon so begeistert, dass er vor Freude durch den Saal rutschte.

Malerweltmeister ist Christoph Pessl. Im Interview mit "MeinBezirk" sagte er: "Schon nach wenigen Schnuppertagen bei meinem jetzigen Arbeitgeber war ich extrem begeistert. Ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen."

Ebenfalls Gold holte die Floristin Nicola Hochegger. Welche ihre Lieblingsblume ist? Es ist die Dahlie.

Im Interview mit Tips.at verriet die Weltmeisterin des Steinmetz-Handwerks Anna Karina Feldbauer, was sie an ihrem Beruf besonders schätzt: "Ich schaffe Dinge für die Zukunft, für die Ewigkeit. Ein Stein vergeht nicht, der wird immer modern sein."

Caroline Pahle (siehe Bild) und sechs Teilnehmende zerlegten in Salzburg Medikamente in ihre Bestandteile, analysierten Inhaltsstoffe und maßen Verunreinigungen. Sie gewann Bronze.
Foto: Skills Austria, Florian Wieser

Der Tiroler Florian Bliem aus Ramsau im Zillertal holte sich im November in Lahr/ Deutschland den Weltmeistertitel in der Kategorie Sanitär- und Heizungstechnik. Im Wettbewerb musste er beispielsweise eine Kalt- und Warmwasseranlage installieren.

Und last but not least: Der Fliesenleger Alexander Gfellner aus Eschenau im Hausruckkreis holte den Weltmeistertitel im Fliesenlegen.


Alle Ergebnisse im Überblick

GOLD

Steinmetz: Anna Karina Feldbauer – Oberösterreich

Floristik: Nicola Hochegger – Steiermark

Maler: Christoph Pessl – Steiermark

Sanitär- und Heizungstechnik: Florian Bliem – Tirol

Fliesenleger: Alexander Gfellner – Oberösterreich

Betonbau: Jonas Schulner und Oliver Waily – Niederösterreich

SILBER

Maschinenbautechnik: Lukas Schwärzler – Vorarlberg

Kälte- und Klimatechnik: Patrick Danninger – Oberösterreich

BRONZE

Maschinenbau: Lucas Dolinar – Vorarlberg

Bautischler: Wolfgang Ramminger – Steiermark

Chemielabortechnik: Caroline Pahle – Tirol

Speditionslogistik: Marko Nebrigic – Vorarlberg


Weitere 20 österreichische Teilnehmende erhielten eine Auszeichnung für ihre hervorragende Leistung, sogenannte Medallions for Excellence.