Um einen möglichst guten Schutz während der kalten Jahreszeit zu gewährleisten, empfehlen die Expertinnen und Experten weiterhin dringend den Abschluss der Grundimmunisierung.

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Wien – Einmal mehr hat das Nationale Impfgremium seine Empfehlung für die Corona-Schutzimpfung aktualisiert. So wurden unter anderem der Protein-Impfstoff von Sanofi und der Variantenimpfstoff für Kinder ab fünf Jahren von Biontech/Pfizer in die Empfehlung aufgenommen. Zudem wurde konkretisiert, dass eine fünfte Impfung derzeit noch nicht allgemein empfohlen wird, sondern nur für Risikogruppen und Personen ab 60 Jahren, informierte das Gesundheitsministerium.

Um einen möglichst guten Schutz während der kalten Jahreszeit zu gewährleisten, empfehlen die Expertinnen und Experten weiterhin dringend den Abschluss der Grundimmunisierung – dafür sind drei Dosen erforderlich – sowie die Auffrischungsimpfung. Sie ist grundsätzlich für alle Personen ab zwölf Jahren möglich, besonders empfohlen wird sie aber Personen ab 60 Jahren und Risikopersonen.

Zwei Impfstoffe aus Empfehlung gestrichen

Aus der Anwendungsempfehlung gestrichen wurden die zwei in der EU zugelassenen Vektorimpfstoffe. Vaxzevria von Astra Zeneca und Janssen von Johnson & Johnson finden sich nicht mehr in der Anwendungsempfehlung. "Die Empfehlungen richten sich nach der tatsächlichen Verfügbarkeit von Impfstoffen in Österreich", sagte dazu ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die beiden Vakzine sind in der EU zugelassen, allerdings in Österreich nicht oder nur noch in geringer Menge verfügbar.

Neu in den Empfehlungen ist der Impfstoff von Sanofi (Vidprevtyn Beta), der frühestens in der kommenden Woche an den Impfstellen zur Verfügung stehen soll. Dabei handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, der bereits in der EU zugelassen wurde. In Österreich kann der Impfstoff ab der dritten Impfung eingesetzt werden. Eine Empfehlung für Vidprevtyn Beta spricht das Nationale Impfgremium entsprechend der Zulassung für Personen ab 18 Jahren aus. Für die dritte Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren kann nun auch der Variantenimpfstoff Comirnaty Original/Omicron BA.4-5 von Biontech/Pfizer eingesetzt werden. Er ist speziell an die Virusvarianten Omikron BA.4 und 5 angepasst. Auch dieser Impfstoff wird frühestens in der kommenden Woche an den Impfstellen zur Verfügung stehen.

Keine allgemeine Empfehlung für fünfte Impfung

Ebenfalls in den Empfehlungen enthalten ist nunmehr eine Klarstellung speziell zu einer weiteren Auffrischungsimpfung, also der fünften Impfung. Risikopersonen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr und Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr können die zusätzliche Auffrischungsimpfung frühestens vier Monate nach der vierten Impfung erhalten.

Für gesunde Personen unter 60 Jahren, insbesondere auch Personal im Gesundheitswesen unter 60 Jahren, ist nach Ansicht des Nationalen Impfgremiums derzeit keine fünfte Impfung notwendig.

Van der Bellen wieder gesund und im Büro

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat seine Corona-Infektion mit leichten Symptomen gut überstanden und arbeitet seit Montag wieder gesund von seinem Büro in der Präsidentschaftskanzlei aus. Das teilte sein Sprecher der Apa mit.

Erster Termin nach seiner Genesung war ein Empfang von Schülerinnen und Schülern. Van der Bellen war vor rund zehn Tagen positiv auf Covid-19 getestet worden und führte die Amtsgeschäfte dann von zuhause aus.

Steigende Corona-Fallzahlen

Seit zwei Wochen steigen die Corona-Neuinfektionszahlen in Österreich wieder an. Auch in den Spitälern gibt es wieder mehr infizierte Patientinnen und Patienten. Am Wochenende wurde wie immer weniger getestet, somit ist die Zahl der Neuinfektionen unter dem Wochenschnitt. 2.814 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) am Montag gemeldet und somit am Sonntag diagnostiziert. Im Schnitt kamen in der vergangenen Woche täglich 4.317 neue Fälle hinzu.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 334,7 Fälle je 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen. Vor einer Woche lag sie noch bei 299,4, vor zwei Wochen bei 275,4. Derzeit gibt es in Österreich 42.422 laborbestätigte aktive Fälle, um 180 weniger als am Tag zuvor. Vor einer Woche waren es allerdings mit 36.814 noch deutlich weniger. In den vergangenen sieben Tagen wurden 26 Todesfälle registriert.

Mehr Spitalspatienten und -patientinnen

Im Krankenhaus lagen Stand Montagvormittag 954 Infizierte, das sind um 22 mehr als am Vortag gemeldet waren. Binnen einer Woche gab es hier ein Plus von sechs Prozent bzw. 54 Patientinnen und Patienten. 71 Menschen werden auf Intensivstationen betreut. Diese Zahl stieg seit Sonntag um zwei, im Wochenvergleich gab es einen Rückgang um zwei Patientinnen und Patienten.

Am Vortag wurden insgesamt 10.522 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet. Davon waren 10.179 aussagekräftige PCR-Tests, die Positiv-Rate betrug 27,6 Prozent. Im Schnitt wurden in der vergangenen Woche täglich 83.365 PCR-Analysen durchgeführt, 5,2 Prozent lieferten positive Ergebnisse. (APA, red, 28.11.20222)