Kim Kardashian meldet sich in der Causa Balenciaga zu Wort.

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Sie ist das prominenteste Werbegesicht des Modehauses Balenciaga, doch hinsichtlich der umstrittenen, in der vergangenen Woche veröffentlichten Kampagnenmotive hatte sich Kim Kardashian bislang zurückgehalten. Nun meldete sich die 42-Jährige auf Twitter zu Wort und sparte nicht an Kritik an den mit der Werbung verbundenen Botschaften der Marke.

Für die vorweihnachtliche Kampagne hatten Kinder mit Kuscheltier-Taschen im Bondage-Geschirr posiert, deren Inszenierung als pädophile Grenzüberschreitung gewertet wurde. Fotografiert worden war sie von dem Italiener Gabriele Galimberti. Er gab an, das Kreativteam von Balenciaga sei für die Gestaltung der Kampagne und die Auswahl der Objekte verantwortlich gewesen.

Ein anderes Motiv in der Frühjahrskampagne 2023 beinhaltete die Fotokopie eines Auszugs aus einem Gerichtsurteil über Kinderpornografie aus dem Jahr 2008. Auf ihr abgebildet: die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA über ein bundesweites Verbot von Werbung, Präsentation und Verbreitung von pornografischen Darstellungen Minderjähriger. Nach heftiger Kritik in den sozialen Netzwerken hatte das in Paris ansässige Unternehmen beide Kampagnen zurückgezogen und sich entschuldigt.

Kardashian empört

Kardashian teilte am Montag nach einem Gespräch mit dem Balenciaga-Team in einem Twitter-Thread mit, "angewidert und empört" zu sein: "Als Mutter von vier Kindern haben mich die verstörenden Bilder erschüttert", jeder Versuch, Kindesmissbrauch zu normalisieren, dürfe keinen Platz in der Gesellschaft haben. Die Unternehmerin befürwortete die Entscheidung der Luxusmarke, die Kampagnen zurückzuziehen. Ihre eigene Zusammenarbeit mit dem Unternehmen werde auf den Prüfstand gestellt.

Klage gegen Produktionsfirma

Das Unternehmen Balenciaga wiederum meldete sich am Montagabend wieder zu Wort. Für die vorweihnachtliche Kampagne übernehme die Marke die Verantwortung.

Für das Motiv in der Frühjahrskampagne 2023 hingegen soll laut US-amerikanischen Medienberichten die zum Luxuskonzern Kering gehörende Marke eine Klage vor dem Obersten Gerichtshof des Bundesstaats New York gegen die Produktionsfirma North Six sowie den US-amerikanischen, international arbeitenden Set-Designer Nicholas Des Jardins eingereicht haben.

Gefordert wird ein Schadenersatz in Höhe von 25 Millionen US-Dollar. Balenciaga will keine Kenntnis davon gehabt haben, dass die Papiere in das Styling des Sets einbezogen wurden. In den Social-Media-Netzwerken wird die Reaktion des Konzerns kritisiert und diskutiert. (red, 29.11.2022)