Die Erholung des österreichischen Tourismus setzt sich nach den Corona-bedingten Rückschlägen fort: Im heurigen Sommer konnten die heimischen Tourismusbetriebe mit insgesamt 77,9 Millionen Nächtigungen fast an die Vor-Pandemie-Zeit anschließen. Nach vorläufigen Daten der Statistik Austria, die am Dienstag veröffentlicht wurden, fehlten nur 1,4 Prozent, sprich eine Million Nächtigungen, auf die 78,9 Millionen des Sommers 2019. Fast ein Drittel der Nächtigungen war dabei auf Gäste aus dem Inland zurückzuführen, gut zwei Drittel auf Gäste aus dem Ausland.
Aus dem wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland entfielen im Vergleich zur Saison 2019 mit 31,15 Millionen um 5,6 Prozent mehr Übernachtungen, beim zweitwichtigsten Herkunftsmarkt Niederlande setzte es ein Plus von 7,1 Prozent auf 4,25 Millionen Nächtigungen. Eine deutliche Zunahme der Gästenächtigungen wurde auch aus den USA registriert.
Weniger Schweizer und Italiener
Hingegen verzeichneten die Herkunftsmärkte Schweiz und Liechtenstein (2,36 Millionen) sowie Italien (1,52 Millionen) einen Rückgang von 11,5 bzw. 13,3 Prozent.
Der größte asiatische Herkunftsmarkt Österreichs in der Sommersaison 2019 war China mit knapp einer Million Nächtigungen. Im heurigen Sommer gingen die Nächtigungen im Vergleich zu 2019 um 93,7 Prozent auf nur mehr 65.500 zurück. Die Nächtigungen von Gästen aus Japan verringerten sich ebenfalls massiv um 85,3 Prozent auf 45.400. Experten erwarten eine spürbare Erholung.
Ferienwohnungen im Aufwind
Deutlich hat sich die touristische Nachfrage nach Beherbergungskategorien im Vergleich zur Sommersaison 2019 geändert. Wie aus den jüngsten Zahlen der Statistik Austria hervorgeht, waren insbesondere gewerbliche Ferienwohnungen in der Sommersaison 2022 mit 7,51 Millionen Nächtigungen (plus 29,2 Prozent) gefragt wie nie. Gesunken sind hingegen die Nächtigungen in den Hotelkategorien mit drei Sternen oder weniger, und zwar um insgesamt 8,3 Prozent.
Der letzte zur Sommersaison zählende Monat Oktober brachte im Vergleich zum Oktober 2021 einen Nächtigungszuwachs von 3,9 Prozent auf 8,33 Millionen. Dabei stieg die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste um 9,5 Prozent auf 5,37 Millionen, die Nächtigungen inländischer Gäste hingegen gingen um 4,8 Prozent auf 2,96 Millionen zurück. (Günther Strobl, 29.11. 2022)