Prozentiges oder auch nicht. In Katar bleibt man nicht durstig.

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Was war das für ein Bahö rund um den Bierverkauf bei dieser WM. Anders als 2014, als die Fifa das widerwillige Brasilien sogar zum Bierverkauf im Stadion zwang, begegnet einem Österreichs Lieblingsdroge hier im WM-Kontext nur in der Fanzone. Böse Zungen behaupten, dass alkoholfrei oder nicht bei Budweiser eh keinen Unterschied machen würde, konsumiert wird die gesündere, erlaubte Version jedenfalls kaum.

Natürlich gibt es Fans, die trotzdem Wege finden. Drogen machen erfinderisch: Ein Versuch des Biertransports per Fake-Feldstecher ist als Video dokumentiert, ein Innovativer erzählt stolz vom Whisky in der Sonnencremeflasche. Oder aber man gönnt sich ein VIP-Ticket samt Hospitality, mit 925 Euro eine wahre Okkasion. Wer Alkohol sagt, muss auch Sportjournalisten sagen. Die Abhängigkeit einiger Kollegen ist verstörend. Trocken bleiben müssen sie in Doha nicht, im Medienzentrum wird in einer abgeschotteten "Oasis" samt Public Viewing Bier, Wein und Champagner ausgeschenkt.

Besonders Durstige können sich temporär den normalerweise Expats vorbehaltenen Alkohol-Ausweis holen. Wer diese billig aussehende Scheckkarte hat, kann in einem der zwei Alkoholshops Dohas für den privaten Konsum einkaufen – um maximal 529 Euro je Monat. Natürlich mit "Sündensteuer" von 100 Prozent. (Martin Schauhuber, 30.11.2022)