In der Stadt Dschenin, hier zu sehen am 23. November, wurde ein Generalstreik ausgerufen.

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Tel Aviv/Ramallah – Bei einem israelischen Militäreinsatz im Westjordanland sind erneut zwei Palästinenser getötet worden. Ein 26-Jähriger und ein 27-Jähriger seien bei Zusammenstößen in der nördlichen Palästinenserstadt Jenin ums Leben gekommen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Daraufhin wurde in der Stadt ein Generalstreik ausgerufen.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden bei dem Einsatz, einer Razzia, drei Terrorverdächtige festgenommen. Dabei seien Soldaten beschossen worden und hätten das Feuer erwidert. Einer der Getöteten sei ein ranghohes Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad. Er sei in der Vergangenheit an mehreren bewaffneten Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte beteiligt gewesen. Auch der zweite Getötete habe Anschläge verübt.

Erst am Dienstag waren im Westjordanland vier Palästinenser bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten und ein weiterer nach einer Autoattacke auf eine Soldatin getötet worden.

Angespannte Situation

Die Lage im besetzten Westjordanland ist seit Monaten sehr angespannt. Nach einer Serie von Anschlägen auf Israelis, die im März begonnen hatte, führt die Armee dort vermehrt Razzien durch. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in diesem Jahr bereits 158 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstößen oder eigenen Anschlägen getötet. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.

In Israel und im Westjordanland wiederum wurden in diesem Jahr 31 Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen getötet. Bei den Attentätern handelte es sich um Palästinenser und israelische Araber. (APA, red, 1.12.2022)