Die Zahl der Asylanträge in Österreich hat einen Rekordwert erreicht und liegt sogar über dem Niveau des großen Fluchtjahres 2015. Doch die meisten Menschen, die kommen, wollen gar nicht im Land bleiben und sind schon längst weg. Gibt es also eine echte Krise, oder ist das einzig wahre Problem nur das, dass jene Geflüchteten, die bleiben wollen, nicht anständig versorgt werden können? Wie also sollte die Politik reagieren?

Rund um diese Fragen wurde hitzig beim Videotalk "STANDARD mitreden" diskutiert und gestritten.

"Populistisches Imponiergehabe"

Der FPÖ-Politiker Hannes Amesbauer fordert, dass Österreich keinen einzigen Asylantrag mehr annehmen soll. "Ob wir dabei gegen internationales Recht verstoßen, ist uns relativ egal, das ist anderen Ländern auch egal", so der Politiker. Zudem fordert er die Errichtung eines "hohen" Zaunes entlang der Grenze im Burgenland.

Ein Vorschlag, dem der Grünen-Politiker Georg Bürstmayr gar nichts abgewinnen kann: "Das ist populistisches Imponiergehabe", das kein einziges echtes Problem löse. Was seine Vorschläge sind und warum er nun die ÖVP in der Pflicht sieht: Die Antworten gibt es im Video.

Die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger macht konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation: So sollten die legalen Möglichkeiten für Migranten, nach Österreich zu kommen, ausgebaut werden – für Asylwerber wie für Arbeitsmigranten. Warum das die Lage entschärfen würde? Die Erklärung gibt es im Video.

Dort lässt ÖVP-Integrationssprecher Ernst Gödl mit der Aussage aufhorchen, dass besserer Außengrenzschutz das Problem nicht lösen werde. Im Video erklärt er seine alternativen Ideen. Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, fordert mehr Geld als Anreiz für Gemeinden, Asylwerber aufzunehmen, um sie so besser in Österreich zu verteilen. Sollen die Asylwerber schneller arbeiten dürfen – würde das die Lage verbessern? Sehen Sie die hitzige und kontroversielle Debatte dazu im Talk. (Video: Laura Schmidt, 4.12.2022)