In Österreich gilt der Braunbär als ausgestorben.

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Ein spezielles Gericht in einem Restaurant im italienischen Friaul sorgt bei Tierschützern für Aufregung. In der Povinz Pordenone kann Medienberichten zufolge in einem Lokal seit kurzem Polenta mit Bärenfleisch bestellt werden, 250 Gramm des Fleisches kosten rund 18 Euro. Das Fleisch stammt von Tieren aus Slowenien, da die Jagd auf Bären in Italien verboten ist.

Laut der Köchin und Besitzerin des Restaurants, Monica Paccagnella, die von der Tageszeitung "Il Gazzettino" zitiert wird, ist die Idee durch Zufall entstanden: "Ein Verwandter meines Mannes, der oft nach Slowenien fährt, um Fleisch zu kaufen, schlug vor, Bärenfleisch zu probieren, und das hat mich neugierig gemacht." Sie betont, dass das Gericht viele Gäste anziehe und in der Region keine Neuheit sei.

Bärenjagd in Slowenien geregelt

In Italien ist der Braunbär geschützt, die Jagd verboten. Insgesamt soll es nur mehr rund 100 Bären in Italien geben. Im Gegensatz dazu ist die Jagd in Slowenien erlaubt und geregelt. Das hat auch mit der Anzahl der Bären zu tun. Aufgrund eines gut organisierten Schutzprogramms leben dort rund 450 Bären. Im Jahr 2018 wurden laut "Kurier" 125 Braunbären zum Abschuss freigegeben. Die Präsidentin des italienischen Tierschutzverbands sieht in der Einfuhr des Bärenfleischs aus dem Nachbarland ein moralisches Verbrechen gegen die Natur.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Verzehr von Bärenfleisch in Italien Aufsehen erregt. Laut "Krone" sollen 2011 bei einem Fest der Rechtspartei Lega im Trentino 53 Kilogramm Bärenfleisch aus Slowenien beschlagnahmt worden sein, da die Zertifikate, die die Herkunft des Fleisches bescheinigen sollten, fehlten.

In Österreich, das laut WWF einst als Bärenland bekannt war, gilt der Braunbär als ausgestorben. 2011 verschwand der letzte Braunbär Moritz. (awie, 1.12.2022)