New York City und Singapur teilen sich heuer den Titel "Teuerste Stadt der Welt".

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Knapp vor Ablauf des Jahres bringt die Economist Intelligence Unit (EIU) ihren alljährlichen "World Cost of Living"-Report. Er bestätigt das, was wir alle tagtäglich beobachten können: Das Leben wird immer teurer. Die Preise in den größten Städten der Welt sind im vergangenen Jahr um durchschnittlich 8,1 Prozent (in der jeweiligen Landeswährung) gestiegen. Und zwar so schnell wie seit 20 Jahren nicht. Diese Entwicklung würde die "globale Lebenshaltungskostenkrise" widerspiegeln, heißt es dazu – verursacht durch den Ukraine-Krieg und die anhaltenden Verwerfungen durch die Pandemie.

Was die teuersten Städte der Welt betrifft, so kann sich dieses Mal New York über diesen Titel "freuen" – voriges Jahr landete die US-Metropole noch auf Rang sechs. New York muss sich diesen Spitzenplatz allerdings mit Singapur teilen. Der Stadtstaat hat im Vorjahresvergleich zwei Plätze gutgemacht. In den letzten zehn Jahren hatte Singapur allerdings schon achtmal den Rang als teuerste Stadt der Welt inne.

Inflation und Hyperinflation

Gemeinsam haben New York und Singapur Tel Aviv (letztes Jahr an der Spitze) auf den dritten Platz verdrängt. Am unteren Ende der Skala landen wieder Damaskus (Syrien) und Tripolis (Libyen): Sie sind die günstigsten unter den 173 untersuchten Städten.

Istanbul (Türkei), Buenos Aires (Argentinien) und Teheran (Iran) hätten zwar eine sehr hohe Inflation zu verzeichnen, die höchste Inflationsrate gebe es jedoch in Caracas in Venezuela, wo die Preise seit dem letzten Jahr um 132 Prozent gestiegen sind. Man habe Caracas ob dieser Tatsache gleich einmal von vornherein ausgeschlossen, heißt es bei der EIU, um eine Verzerrung der Berechnungen zu vermeiden.

Eine Auswirkung des Ukraine-Krieges: Die russischen Städte Moskau und St. Petersburg sind in der Rangliste um 88 bzw. 70 Plätze nach oben geschossen. Der Grund dafür sind die Sanktionen, die zu höheren Preisen dort führten.

Steigende Energiepreise

Der stärkste Anstieg im Index war beim Preis für einen Liter Benzin zu verzeichnen, der im Jahresdurchschnitt in der Landeswährung um 22 Prozent gestiegen ist, was auf die weltweit höheren Ölpreise und einen stärkeren US-Dollar zurückzuführen sei.

Womit wir bei Gas und Strom wären: Um durchschnittlich 29 Prozent stiegen die Preise dafür in westeuropäischen Städten. Weltweit waren es elf Prozent im Durchschnitt. Während dadurch auch die Lebensmittelpreise stiegen, fielen die Preise für Freizeitartikel und Dienstleistungen, heißt es in dem Report, man sieht dies als ein Resultat der schwächeren Nachfrage – Konsumentinnen und Konsumenten schauen mehr aufs Geld. (red, 2.12.2022)

Die zehn teuersten Städte der Welt zum Leben im Jahr 2022

1. New York und Singapur (Gleichstand)

3. Tel Aviv, Israel

4. Hongkong und Los Angeles (Unentschieden)

6. Zürich, Schweiz

7. Genf, Schweiz

8. San Francisco, Kalifornien

9. Paris, Frankreich

10. Kopenhagen, Dänemark