Dass ihn die SPÖ-Angeordnete Heinisch-Hosek fälschlicherweise für tot erklärt hat, hat Altkanzler Vranitzky nach eigenen Angaben nicht geärgert.

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Wien – Altkanzler Franz Vranitzky (SPÖ) hat die am Dienstag über Twitter verbreitete Falschmeldung über seinen Tod gelassen aufgenommen. "Ich habe an den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain gedacht, der sagte: Die Nachrichten zu meinem Tod sind reiflich übertrieben", sagte er zum "Kurier". Er sei überrascht gewesen, denn schließlich "habe ich nichts von meinem Tod verspürt".

Im Sozialausschuss des Nationalrats war am Dienstag eine Trauerminute für Vranitzy abgehalten worden, weil die SPÖ-Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek einer Fake-Nachricht aufgesessen war. Der Altkanzler ließ daraufhin über das Bruno-Kreisky-Forum – dessen Gründungs- und Ehrenpräsident er ist – ausrichten, dass die Nachricht von seinem Tod ein Gerücht ist.

Gefälschtes Twitter-Konto

Über die Verbreitung der Falschmeldung durch Heinisch-Hosek habe er sich nicht geärgert, das falle für ihn in die Kategorie "Irrtum", sagte Vranitzky laut einem Bericht des "Kurier" vom Donnerstag.

Hinter dem Fake-Account steckt der Italiener Tommaso Debenedetti, der online schon zahlreiche Persönlichkeiten – etwa den syrischen Diktator Bashar al-Assad, Papst Benedikt und Peter Handke – virtuell totgesagt hat. Diesmal versteckte er sich hinter einem gefälschten Twitter-Konto, mit dem er sich als Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) ausgab. Diesen Account hat er mittlerweile wieder geschlossen, sagte Debenedetti zu krone.at. Ihm gehe es darum zu zeigen, "worauf die Leute in den sozialen Medien hereinfallen". (APA, 1.12.2022)