Im September ist Laura Sachslehner als Generalsekretärin der Volkspartei zurückgetreten, nun hat sie ein Buch geschrieben.

Foto: APA/TOBIAS STEINMAURER

Nach nicht einmal einem Jahr hat sie im September mit Pauken und Trompeten ihre Funktion als ÖVP-Generalsekretärin zurückgelegt – und wurde dabei auch gleich noch zum Symbol für den innerparteilichen Widerstand gegen ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer. Die Parteispitze verrate die Werte der ÖVP, verbiege sich und biedere sich an den Koalitionspartner an, klagte Laura Sachslehner öffentlichkeitswirksam bei ihrem Rücktritt. Alle ihre politischen Funktionen hat sie allerdings nicht aufgegeben, Sachslehner ist nach wie vor Landtagsabgeordnete in Wien – und verfügt nun offenbar wieder über etwas mehr Tagesfreizeit, denn sie hat ein Buch geschrieben.

"An den Pranger – Warum Meinung in der Politik wieder erlaubt sein sollte", lautet der Titel des 180 Seiten starken Werks, das im Jänner oder Februar 2023 erscheinen soll. Der Klappentext liest sich durchaus kritisch gegenüber ihrer eigenen Zunft: "Während sich Menschen zunehmend vom politischen Diskurs abwenden und in ihre eigenen Echokammern zurückziehen, verkommt Politik immer mehr zu etwas, das sich nur noch selbst bedient und in einer kleinen Blase abspielt", ist da zu lesen. Sachslehner sieht darin "nicht nur eine gefährliche Entwicklung, sondern auch den Grund, warum ganze Generationen mittlerweile kaum noch von politischen Parteien erreicht werden können".

"Falscher Toleranzbegriff" und "gescheitertes Asylsystem"

Und die Politikerin kommt zu dem Schluss: "Die veröffentlichte Meinung entspricht schon lange nicht mehr dem, was Menschen in ihrem täglichen Leben tatsächlich bewegt." Aber "anstatt alle, die diesen Umstand lautstark kritisieren, für ihre Meinung an den Pranger zu stellen, brauche es endlich wieder einen neuen Anspruch in der politischen Arbeit", heißt es im Klappentext von Sachslehner, die regelmäßig mit ihren Wortmeldungen in sozialen Medien, etwa zum Thema Asyl und Migration, für Empörung sorgt und dafür oft harsche Kritik einstecken muss.

In zehn Kapiteln geht Sachslehner auf aktuelle politische Fragen ein und spreche aus, was junge Menschen abseits des politischen Mainstreams bewegt. Was das aus ihrer Sicht ist? Das reiche "vom neu aufgeflammten Klimaaktivismus und einem falschen Toleranzbegriff über Fragen der Identität und das Entsetzen über ein völlig gescheitertes Asylsystem". (Sandra Schieder, 1.12.2022)