Luftaufnahme der Schlamm- und Gerölllawine, die nach heftigen Regenfällen die Stadt Casamicciola begraben hat.

Foto: EPA/CIRO FUSCO

Rom/Neapel – Nach dem verheerenden Unwetter auf der süditalienischen Insel Ischia im Golf von Neapel haben die Behörden die Bergungsarbeiten fortgesetzt und am Donnerstag drei weitere Tote geborgen. Dabei handelt es sich um zwei Männer und eine Frau. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf elf. Eine weitere Person wird noch vermisst, teilten die Behörden mit. 290 Menschen sind zurzeit obdachlos.

Bei einem der am Donnerstag geborgenen Opfer dürfte es sich um den Vater von drei Kindern handeln, die bei dem Erdrutsch ums Leben gekommen sind. Starke Regenfälle hatten zu Überschwemmungen und Erdrutschen auf der Insel geführt. Besonders betroffen war der Nordteil der Insel. Etwa 900 Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen, berichtete der Minister für Zivilschutz, Nello Musumeci, am Donnerstag vor dem Parlament.

Maßnahmen gegen Naturkatastrophen geplant

Der Ministerrat in Rom will am Donnerstag Maßnahmen gegen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutsche beschließen. So sollen 350 Millionen Euro in 139 Projekte für die geologische Sicherheit investiert werden, teilte die Regierung mit.

Ein Risiko für Überschwemmungen, Erdrutsche und Erosionen besteht in ganz Italien und nicht nur auf Ischia mit seinen etwas mehr als 60.000 Einwohnern. 94 Prozent der Kommunen seien gefährdet, sagte der italienische Zivilschutzchef Fabrizio Curcio. Deshalb brauche es mehr Prävention und Verbesserungen beim Bau von Wehren sowie an Flussufern. Auch die Menschen müssten ihr Verhalten bei Unwetterwarnungen anpassen. (APA, 1.12.2022)