Weiterhin wird viel Boden in Österreich versiegelt.

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Der Bodenverbrauch hat sich im Jahr 2021 in Österreich nur geringfügig verringert. Laut neuen Zahlen des Umweltbundesamts gab es im Vorjahr im Schnitt eine tägliche Flächeninanspruchnahme von zehn Hektar, über die letzten drei Jahre betrachtet waren es täglich 11,3 Hektar, nach 11,5 Hektar in der Vorperiode. Die Flächen wurden vor allem für Bautätigkeiten, Verkehr und Betriebsflächen benötigt.

Von den beanspruchten zehn Hektar sind an jedem Tag 5,8 Hektar durch Versiegelung dauerhaft verloren gegangen. Den daraus resultierenden Versiegelungsgrad von 58 Prozent nennt man beim Umweltbundesamt "ungewöhnlich hoch", in den Vorjahren lag der Wert knapp über 40 Prozent.

Kontinuierliche Abnahme "auf hohem Niveau"

Bis zum Jahr 2021 wurden somit insgesamt 5.800 Quadratkilometer Boden in Österreich beansprucht, das sind rund sieben Prozent der gesamten Landesfläche und 18 Prozent des Dauersiedlungsraums. Neu beansprucht wurden im Jahr 2021 rund 36 Quadratkilometer, 2020 waren es noch 39 Quadratkilometer. Im Schnitt der letzten drei Jahre lag der Wert bei 41 Quadratkilometern, was einer Fläche etwa in der Größe Eisenstadts entspricht.

Die kontinuierliche Abnahme seit 2010 setzte sich damit fort, "wenn auch auf viel zu hohem Niveau", wie es in einer Aussendung des Umweltbundesamts heißt – und "deutlich entfernt von dem im Regierungsprogramm angestrebten Zielwert von neun Quadratkilometer jährlich bzw. 2,5 Hektar täglich".

Die Zahlen wurden vom Umweltbundesamt noch anhand einer Auswertung der Digitalen Katastralmappe (DKM) errechnet. Wie berichtet, hat das Amt seit Herbst 2021 an einer neuen Methodik gearbeitet, diese kann aber erst 2023 angewandt werden. (Martin Putschögl, 2.12.2022)