Die Arbeitnehmer fordern unter anderem 9,6 Prozent Lohnerhöhung, höhere Lehrlingsentschädigung und mehr Lehrstellen.

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Wien – Nach den Lohnstreiks bei den Eisenbahnern und Streikandrohungen im Handel erweisen sich die Lohnverhandlungen auch bei A1 Telekom Austria als überaus zäh: Für Mittwoch, 8. Dezember, hat die Gewerkschaft einen bundesweiten Streik angesetzt, informierte der Betriebsrat die rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Dabei informierte Betriebsrat Werner Luksch die Kolleginnen und Kollegen, dass "es beim heutigen HR-Update für A1-Leaders zu einer 'unschönen' Diskussion bzw. keinem wertschätzenden 'Miteinander' mit CEO Marcus Grausam gekommen" sei.

Konzernzentrale optimistisch

Konzernsprecher Michael Höfler sieht die Situation derzeit gelassen: "Es gibt nächste Woche noch Gesprächstermine. Ich bin optimistisch, dass es zu einer Einigung kommt." Die Folgen eines möglichen Streiks seien derzeit kein Thema. Schließlich gebe es ein Streikverbot für sicherheitsrelevante oder lebensnotwendige Einrichtungen.

Mit folgenden Forderungen gehen die Arbeitnehmervertreter in die Verhandlungen: Sie verlangen eine Erhöhung um 9,6 Prozent bei den KV- und Ist-Löhnen sowie bei den Beamtengehältern und Zulagen, erklärte A1-Betriebsrat Luksch gegenüber der APA. Darüber hinaus sollen die Lehrlingseinkommen um 200 Euro pro Lehrjahr hinaufgesetzt, aber auch die Zahl der Lehrlinge erhöht werden. Die Erhöhung der Rufbereitschaftspauschale ist ein weiterer Punkt auf dem Forderungskatalog, so Luksch. Weiters wolle der Betriebsrat die Fortführung der Treueprämie durchsetzen. Zudem solle es für Beamte zwei Ernennungstermine geben. Und Leiharbeiter sollen nach fünf Jahren von A1 Telekom übernommen werden.

Künftig Verhandlungen für ganze Branche geplant

Aktuell gibt es keine einheitlichen Kollektivverträge für die Telekombranche, deshalb verhandeln die Betriebsräte selbst. Künftig, so Luksch, sollen die Kollektivvertragsverhandlungen für die gesamte Branche abgewickelt werden. Die übrigen Telekombetreiber kommen auf etwa 3.500 bis 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (APA, red, 2.12.2022)