Zwei Männer, ein Tisch, einiges an Gesprächsbedarf.

Foto: REUTERS / TWITTER @EMMANUELMACRON

San Francisco/Paris – Bei seinem USA-Besuch hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den neuen Twitter-Chef Elon Musk getroffen. Macron schrieb am Freitag in einem Tweet, er sei am Nachmittag mit Musk zusammengekommen und habe mit ihm eine "klare und ehrliche Diskussion" geführt. Musk habe sich dazu bekannt, gegen terroristische und gewalttätige extremistische Inhalte vorzugehen und Kinder online besser zu schützen. "Absolut", antwortete Musk in einem Tweet auf Französisch.

Seit Musks Übernahme von Twitter gibt es verbreitete Sorgen, dass unter seiner Führung und nach dem von ihm durchführten großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform landen könnten. Der Tech-Milliardär hatte solche Sorgen selbst mit wiederkehrender Kritik ausgelöst, Twitter habe zu sehr die Redefreiheit auf der Plattform eingeschränkt.

Stärkerer Fokus auf automatisierte Moderation

Gleichzeitig wurde bekannt, das sich Twitter in Zukunft bei der Moderierung von Inhalten mehr auf Automatisierung verlassen will. "Das Wichtigste, was sich geändert hat, ist, dass das Team jetzt ermächtigt ist, so schnell und aggressiv wie möglich zu handeln", sagte die neue Twitter-Chefin für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, am Donnerstag in einem Interview mit Reuters.

Forscher hatten seit der Ankündigung einer Amnestie für ehemals gesperrte Twitter-Konten durch Twitter-Chef Elon Musk eine starke Zunahme von Hassreden verzeichnet. Laut Irwin will Twitter nun die Automatisierung vorantreiben, anstatt sich auf zeit- und arbeitsintensive menschliche Überprüfungen schädlicher Inhalte zu verlassen. Am Freitag hatte Elon Musk bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine deutliche Verstärkung der Moderation von Inhalten und den Schutz der Redefreiheit versprochen. (APA, red, 3.12.2022)