Unschlagbar in Beaver Creek: Aleksander Aamodt Kilde.

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Sechster: Raphael Haaser.

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Beaver Creek (Colorado) – Aleksander Aamodt Kilde verlässt Nordamerika als schnellster Mann im schnellen Ski-Metier. Der Norweger fixierte mit dem Super-G-Erfolg am Sonntag das Double von Beaver Creek und setzte sich im vierten Speed-Rennen der Saison schon zum dritten Mal durch. Zwei Zehntelsekunden langsamer als Kilde verlängerte der Schweizer Marco Odermatt sein Stockerl-Abo vor Alexis Pinturault. Österreichs Männer fuhren wie am Samstag in der Abfahrt am Podest vorbei.

Raphael Haaser war als Sechster (+0,74) bester Österreicher vor den beiden Top-Assen Vincent Kriechmayr (9./+0,81) und Matthias Mayer (10./+1,03). Super-G-Debütant Julian Schütter (24) nutzte seine Chance als 17. nach 50 Läufern, auch Stefan Babinsky (19.), erstmals in einem Spezial-Super-G Marco Schwarz (23.) und Otmar Striedinger (25.) holten auf der Raubvogelpiste Weltcuppunkte.

Nach fünf Saisonrennen sind die ÖSV-Männer weiter sieglos. Die Ausbeute in vier Rennen der Nordamerika-Tournee ist mit einem zweiten Platz von Daniel Hemetsberger (Abfahrt) und einem dritten durch Mayer (Super-G) jeweils in Lake Louise ausbaufähig. Es folgt ein Technik-Wochenende in Val d'Isere, ehe am 16. und 17. Dezember die Klassiker von Gröden im Kalender stehen.

Haasers Selbstvertrauen

Haaser baute am Sonntag den einen Fehler zu viel für den zweiten Stockerlplatz seiner Karriere ein. "Ich habe über den Harrier Sprung zu wenig Richtung gemacht", analysierte der Tiroler den entscheidenden Schnitzer gut zehn Sekunden vor der Ziellinie. "Das, was man unten gesehen hat, war davon das Endergebnis." Das Wissen, dass er schnell sein kann, nahm der 25-Jährige jedenfalls mit. 44/100 fehlten ihm auf Pinturault, der erstmals seit 2014 – auch damals auf der Birds of Prey – im Super-G auf dem Podest landete.

Odermatt hamstert im WM-Winter weiter große Punkte. Nach fünf Saisonrennen hält der Weltcup-Titelverteidiger bereits wieder bei 420 Zählern. Dass der große Gejagte am Sonntag von Substanzverlust sprach, dürfte die Konkurrenz einigermaßen irritieren. "Ich habe mich heute am Start nicht mehr so gefühlt, dass ich alles geben kann", sprach er von anstrengenden, aber für ihn enorm erfolgreichen drei Wochen in Nordamerika.

Odermatt-Siege im Speed-Bereich weiß aktuell nur Kilde zu verhindern. "Es ist ein cooles Battle. Immer wenn Marco fährt, weiß ich, dass er schnell ist. Ich muss einfach schauen, dass ich schneller bin als er", sagte Kilde. Trotz einer fiebrigen Erkrankung in den vergangenen Tagen gewann der Norweger in der Heimat von Mikaela Shiffrin beide Rennen.

"So geht's nicht", bilanzierte Kriechmayr ganz anders. Aus Colorado, wo er vor fünf Jahren seinen ersten Weltcupsieg geholt hatte, konnte der Oberösterreicher diesmal nicht viel Gutes mitnehmen. Ihn ärgerten "sinnlose Fehler". "Es war sehr lehrreich, da muss ich mich gescheit steigern." Das einte ihn mit Mayer, der sagte: "Es ist sicherlich nicht nach Wunsch gelaufen. Ich habe den Ski nicht so ziehen können, wie ich es vorgehabt habe." (APA, 4.12.2022)

Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Männer am Sonntag in Beaver Creek (Colorado):

1. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:10,73
2. Marco Odermatt (SUI) 1:10,93 +0,20
3. Alexis Pinturault (FRA) 1:11,03 +0,30
4. Gino Caviezel (SUI) 1:11,28 +0,55
5. Atle Lie McGrath (NOR) 1:11,30 +0,57
6. Raphael Haaser (AUT) 1:11,47 +0,74
7. Lucas Braathen (NOR) 1:11,52 +0,79
8. Romed Baumann (GER) 1:11,53 +0,80
9. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:11,54 +0,81
10. Matthias Mayer (AUT) 1:11,76 +1,03
11. James Crawford (CAN) 1:11,86 +1,13
12. Andreas Sander (GER) 1:11,91 +1,18
Cyprien Sarrazin (FRA) 1:11,91 +1,18
14. Henrik Von Appen (CHI) 1:12,05 +1,32
15. Stefan Rogentin (SUI) 1:12,17 +1,44
16. River Radamus (USA) 1:12,24 +1,51
17. Justin Murisier (SUI) 1:12,26 +1,53
18. Julian Schütter (AUT) 1:12,31 +1,58
19. Mattia Casse (ITA) 1:12,32 +1,59
20. Jeffrey Read (CAN) 1:12,38 +1,65
21. Stefan Babinsky (AUT) 1:12,47 +1,74
22. Martin Cater (SLO) 1:12,54 +1,81
23. Nils Allegre (FRA) 1:12,55 +1,82
24. Marco Schwarz (AUT) 1:12,56 +1,83
25. Beat Feuz (SUI) 1:12,59 +1,86
26. Otmar Striedinger (AUT) 1:12,61 +1,88
27. Trevor Philp (CAN) 1:12,66 +1,93
28. Broderick Thompson (CAN) 1:12,67 +1,94
29. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:12,68 +1,95
30. Guglielmo Bosca (ITA) 1:12,72 +1,99
34. Christoph Krenn (AUT) 1:12,78 +2,05

Ausgeschieden u.a.: Matthieu Bailet (FRA), Ryan Cochran-Siegle (USA), Travis Ganong (USA), Adrian Smiseth Sejersted (NOR), Brodie Seger (CAN)

Gesamtwertung (nach 5 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 420
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 380
3. Matthias Mayer (AUT) 186
4. Vincent Kriechmayr (AUT) 152
5. Daniel Hemetsberger (AUT) 142

6. Romed Baumann (GER) 112
7. James Crawford (CAN) 110
8. Alexis Pinturault (FRA) 93
Matthieu Bailet (FRA) 93
10. Lucas Braathen (NOR) 86
11. Stefan Rogentin (SUI) 81
12. Zan Kranjec (SLO) 80
Beat Feuz (SUI) 80
14. Andreas Sander (GER) 79
15. Niels Hintermann (SUI) 74

weiter: 21. Raphael Haaser (AUT) 56 23. Otmar Striedinger (AUT) 43 36. Marco Schwarz (AUT) 27 52. Stefan Babinsky (AUT) 15, Manuel Feller (AUT) 15 58. Julian Schütter (AUT) 13 61. Patrick Feurstein (AUT) 9 74. Christian Walder (AUT) 1

Super-G Männer (2):

1. Marco Odermatt (SUI) 180
Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 180
3. Matthias Mayer (AUT) 86
4. Alexis Pinturault (FRA) 82
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 79
6. Andreas Sander (GER) 67
7. Raphael Haaser (AUT) 56
8. Gino Caviezel (SUI) 50
9. James Crawford (CAN) 50
10. Romed Baumann (GER) 46
11. Atle Lie McGrath (NOR) 45
Matthieu Bailet (FRA) 45
13. Stefan Rogentin (SUI) 45
14. Nils Allegre (FRA) 40
15. Daniel Hemetsberger (AUT) 38

weiter: 25. Stefan Babinsky (AUT) 15 29. Julian Schütter (AUT) 13 31. Otmar Striedinger (AUT) 11 34. Marco Schwarz (AUT) 7 41. Christian Walder (AUT) 1

Mannschaft Männer (5):

1. Schweiz 786
2. Norwegen 676
3. Österreich 659
4. Frankreich 385
5. Deutschland 367

Nationencup (11):

1. Schweiz 1652
2. Österreich 1360
3. Norwegen 955
4. Italien 657
5. Deutschland 586