Am Sonntag versammelten sich Menschen in der Demokratischen Republik Kongo zu Protesten gegen die anhaltende Gewalt im Osten des Landes.

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Kinshasa – Rund eine Woche nach schweren Kämpfen im Ostkongo ist die Zahl der Todesopfer der Regierung zufolge von ursprünglich rund 50 auf nunmehr 272 angestiegen. Unter den Opfern in der Provinz Nord-Kivu seien auch Kinder, die in einer Kirche und in einem Krankenhaus getötet worden seien, sagte Industrieminister Julien Paluku am Montag vor Journalisten. Pakulu war zuvor Gouverneur der umkämpften östlichen Provinz an der Grenze zu Uganda und Ruanda.

Das kongolesische Militär hatte vergangene Woche die M23-Rebellen für die Tötung der Zivilisten in Nord-Kivu verantwortlich gemacht. Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo erklärte, die Rebellen hätten zudem Zivilisten in der Region zwangsrekrutiert.

Seit Ende Oktober eskaliert die Gewalt zwischen der Armee und der Rebellengruppe M23 im Ost-Kongo erneut. Die M23-Bewegung besteht aus ehemaligen Soldaten der kongolesischen Armee, die 2012 eine Rebellengruppe gebildet hatten. Im Kongo sollen nach Angaben der USA etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein – vielen von ihnen geht es um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze. Am Sonntag fanden landesweite Proteste gegen die anhaltende Gewalt statt. (APA, red, 5.12.2022)