Auch Dachdeckerinnen und Dachdecker sind sehr gesucht.

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Wien – Der Fachkräftemangel in Österreich spiegelt sich in der Liste der Mangelberufe wider. Die Liste für 2023 ist die bisher umfangreichste: Sie beinhaltet 100 bundesweite sowie 58 regionale Berufe. Für diese Berufe gibt es erleichterte Zulassungsvoraussetzungen für den Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte und damit Zugang zum Arbeitsmarkt, geht aus einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums hervor. 2022 waren es noch 66 bundesweite Mangelberufe.

Und Fachkräfte aus dem Ausland nützen diese Möglichkeit, in Österreich legal zu arbeiten: Bis Ende Oktober wurden heuer 1.890 Rot-Weiß-Rot-Karten für Mangelberufe ausgestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2021 (938). Vor allem im Oktober, nach der Reform, die zu einer einfacheren und schnelleren Ausgabe der Karten führte, stieg die Nachfrage. "Das zeigt, dass die Attraktivierung der Rot-Weiß-Rot-Karte bereits wirkt", wird Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) zitiert.

Von Krankenpfleger bis Elektromechanikerin

Als Mangelberuf gilt ein Beruf, wenn weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro Stelle zur Verfügung stehen. Aber auch Berufe mit besonderem Bedarf können in die Liste aufgenommen werden. "Mit einer deutlichen Ausweitung der Mangelberufsliste verstärken wir unsere Bemühungen zusätzlich, um so den Arbeits- und Fachkräftemangel bestmöglich zu bekämpfen", so Kocher.

Neu auf der Bundesliste für Mangelberufe sind laut Ministerium etwa Elektromechanikerinnen, Diplomingenieure für das Bauwesen und Speditionsfachleute. Auf die Liste der Mangelberufe schafften es auch Buchhaltung, physikalisch-technische Sonderberufe und nicht diplomiertes Krankenpflegepersonal.

Die Liste der regionalen Mangelberufe führt Oberösterreich mit 44 an, gefolgt von Salzburg (26), der Steiermark (17), Tirol und Vorarlberg mit jeweils zwölf und Niederösterreich mit sieben. In Wien gibt es lediglich zwei und im Burgenland sowie in Kärnten nur einen. (APA, red, 6.12.2022)