Seit der Invasion in die Ukraine richten sich Cyberangriffe auf die Ukraine und das Land unterstützende Länder.

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Am Wochenende veröffentlichte der US-Konzern Microsoft einen Bericht, in dem von einem Muster gezielter Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine durch die russische Militärgruppe Sandworm die Rede ist. Die in den letzten Monaten stattgefundenen Raketenangriffe seien immer von Propagandakampagnen begleitet worden, um die Unterstützung aus dem Westen zu untergraben. Dies sei auch in den kommenden Monaten zu erwarten.

Demoralisierung

Die Kombination aus militärischen Angriffen und regelmäßigen Cyberattacken würde in den nächsten Monaten sogar noch zunehmen, schließt Microsoft aus den erhobenen Daten. Vor allem die Ukraine selbst, aber auch jene Staaten, die noch immer Hilfsgüter ins Land schicken, würden weiterhin Ziele der russischen Angriffe bleiben. Damit wolle Russland den einzelnen Regierungen die Unterstützung der Bevölkerung entziehen, heißt es. Mittelfristig sollen so die humanitäre und die militärische Hilfe, die in die Region fließen, beeinträchtigt werden.

Die Länder sollten sich in jedem Fall in den kommenden Monaten auf "mehrere Wellen an potenziellen Angriffen im digitalen Bereich" gefasst machen. Neben reinen Propagandamaßnahmen seien auch Cyberangriffe möglich.

Sandworm ist eine Gruppe russischer Elite-Hacker, die bereits seit rund 20 Jahren aktiv ist und unter anderem für Blackouts in der Ukraine in den Jahren 2015 und 2016 gesorgt hat.

Warnung im Juni

Bereits im Juni warnte Microsoft vor verstärkten Cyberangriffen durch russische Geheimdienste, vor allem auf Länder, die der Ukraine Unterstützung zugesagt hatten. Primäres Ziel waren Regierungen und deren sensible Daten. Auch die slowakische Software-Firma Eset erkannte und warnte früh vor russischen Ransomware-Angriffen auf ukrainische Organisationen. Im Oktober folgten dann ebensolche Angriffe auf die Unterstützungslinie der Ukraine, indem etwa logistische Zentren in Polen und der Ukraine lahmgelegt wurden. (red, 6.12.2022)