Wirklich viel Reichweite hat man mit der Kampagne noch nicht erreicht.

Foto: Tiktok/Stadt Wien

Sie tanzt am Christkindlmarkt, vergibt "free hugs" und zeigt sich einsam im Impfzentrum in Wien. Boosta ist die Social-Media-Antwort der Stadt Wien auf die aktuelle Impffaulheit ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Wie immer bei humoristischen Aktionen, kommt auch die laufende Spritze nicht bei allen gut an.

Spritze für alle

Vor allem auf den Plattformen Instagram und Tiktok kämpft die Spritze Boosta seit ein paar Wochen um Impfakzeptanz. Die Wahl der Plattformen lässt erahnen, dass man zumindest die Jungen und Berufsjugendlichen erreichen will. Zunächst als Menschen verfolgende Bösartigkeit inszeniert, zeigt sich die Spritze mittlerweile auch von ihrer guten Seite. Jetzt darf die Spritze auch Leute umarmen oder greift aktuelle Trends der Plattformen auf, etwa wenn sie auf der Rolltreppe anderen Menschen an die Hand fasst.

Bei der Zielgruppe scheint die blaue Spritze anzukommen. Immer wieder wird sie von Menschen auf der Straße um Fotos gebeten, was natürlich auch auf den verschiedenen Kanälen als Video gezeigt wird. Abgesehen von den neu gewonnenen Fans – viele sind es noch auf keiner Plattform – finden sich aber auch zahlreiche Kommentare unter den Beiträgen, die die Aktion als "peinlich" bezeichnen. Besonders impfskeptische Menschen sehen die Spritze als weitere Aktion, zu einer Impfung "gezwungen zu werden". Auch die gezeigte Gewalt, mit der die Spritze immer wieder vorgeht, wird zahlreich hinterfragt.

Das Social-Media-Team von Boosta kommentiert kritische Stimmen bereitwillig und versucht, den Spritzen- und Boosta-Skeptikern mit Humor zu kontern. Auf den Vorwurf, die Werbespots seien "krank", antwortet das Spritzen-Team spitzfindig: "Dann wird es ja Zeit für eine Spritze!" (red, 6.12.2022)