Dicht an dicht drängten sich die Besucherinnen und Besucher der Christkindlmärkte in Salzburg zwischen Dom- und Residenzplatz am Wochenende an den Hütten vorbei. Vor der Mönchsberggarage warteten Autokolonnen und 150 Reisebusse allein am Samstag am Terminal im Nonntal. Alles wieder wie früher: Was sich viele nach den Corona-Jahren wohl gewünscht haben, ist für manch einheimische Salzburger ein Graus.

Am Christkindlmarkt in Salzburg schoppt es sich. Vor allem vor den Schankhütten, wo man bis zu 4,50 Euro für den Punsch bezahlt.
Foto: Stefanie Ruep

Auch in Wien schoben sich die Massen über die Märkte. Besonders am Karlsplatz im vierten Bezirk fielen die Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt auf. Aus den Nachbarländern werden sie in Bussen regelrecht herbeigekarrt. Damit diese nicht die Straßen in der Innenstadt verstopfen, gilt in den Bezirken 1 und 6 bis 9 an Adventsamstagen zwar ein Busfahrverbot. Ausgenommen sind jedoch Busse mit Einfahrtskarte. Ein Ansturm auf die Adventmärkte wird auch in den nächsten Tagen – rund um den Feiertag Mariä Empfängnis – erwartet.

Advent in Salzburg

Dabei spürt man die hohe Inflation auch am Christkindlmarkt besonders stark. Sucht man dort einen Gastronomiestand auf, muss man tief in die Tasche greifen. Aber wo in Österreich ist der Punsch am teuersten?

Man möge meinen, es sei Salzburg. Die Mozartstadt ist schließlich bekannt für ihren Advent. Am lokalen Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz sind bis zu fünf Euro für einen Punsch zu berappen. Billiger kommt man mit einem Glühwein davon: Den gibt es zwischen 3,80 und 4,50 Euro. Das Häferlpfand wurde heuer von drei auf vier Euro angehoben. Wer etwas Preiswerteres sucht – und gleichzeitig Gutes tun will –, kann auch dieses Jahr wieder zu den karitativen Standln am Alten Markt ausweichen. Teuer ist es auch am Weihnachtsmarkt am Mirabellplatz und beim Adventzauber in Hellbrunn: 4,50 Euro kostet der Punsch. Doch in Hellbrunn müssen zuerst sechs Euro Eintritt bezahlt werden, um diesen überhaupt kaufen zu können – ein Getränkegutschein für einen Punsch, Glühwein oder alkoholfreien Punsch ist aber inkludiert.

Steigende Preise

Unter dem Goldenen Dachl in Innsbruck sind für 0,2 Liter Glühwein gar nur 3,90 Euro zu berappen. Punsch gibt es ab 3,50 Euro. Im Einkauf sei der Preis zwischen zehn bis 15 Prozent gestiegen, die Standbetreiber hätten jedoch ein bisschen weniger draufgeschlagen, erzählt Robert Neuner vom Innsbrucker Zentrumsverein, der die Stände in der Innsbrucker Altstadt und in der Maria-Theresien-Straße vermietet. Teurer seien auch die Standmieten geworden – zehn Prozent mehr kämen dazu. Das wirkt sich nicht auf die Gäste aus: Das Tassenpfand hat mit drei Euro denselben Preis wie im Vorjahr.

In Oberösterreich ist der Punsch dieses Jahr in St. Wolfgang am teuersten. Da zahlen die durstigen Weihnachtsengerln 5,20 Euro. Das Häferl kann man nicht zurückgeben, das Nachfüllen kostet vier Euro. In Wels zahlt man für das süße Heißgetränk exklusive Einsatz 3,40 Euro, in Steyr gib’s den Punsch bereits um 2,50 Euro. Am wenigsten tief ins Börsl greifen muss man in Linz: Am Hauptplatz ist das Getränk schon um 2,50 Euro erhältlich. Wer sich ein Häferl als Erinnerung behalten will, greift am besten in Wels zu. Da beträgt das Pfand nämlich nur einen statt wie sonst zwei Euro.

Kein Häferl, kein Pfand

Am Hauptplatz in Eisenstadt gibt es kein Pfand. Dort wird der Punsch um vier und 4,50 Euro im Einwegbecher ausgeschenkt. Das habe auch den Vorteil, dass einem niemand den Becher abschlecken kann – wie in Wien –, um das Pfand einzustreifen. Zwei Euro beträgt der Bechereinsatz auf einem der schönsten Weihnachtsmärkte im Burgenland, jenem in Rust. Dort gibt es Punsch in der Preisspanne von 3,90 bis 4,50 Euro. Die meisten Leute stehen für gewöhnlich dort, wo der Punsch teurer ist.

Wien bietet den Vorteil, dass man an einem Nachmittag ganz einfach gleich mehrere Weihnachtsmärkte besuchen kann. Dafür ist dann aber Punsch teurer als anderswo.
Foto: Toppress / Karl Schöndorfer

Und wo ist es nun am teuersten? Nicht in Salzburg, nicht in Innsbruck – in Wien. Da blecht man zwar bis zu 7,50 Euro für einen Punsch am Spittelberg. Dafür beträgt das Becherpfand in Neubau nur zwei Euro. Im Alten AKH bezahlt man auch schon einmal mehr als sieben Euro pro Getränk, mit vier Euro ist das Häferlpfand aber doppelt so hoch. Nicht nur auf den großen Märkten rinnt einem das Geld davon. Auf der Freyung zahlt man für einen Jagertee – also Schwarztee mit Rum – 6,50 Euro. Gleich viel kostet der Marillenpunsch mit ordentlich Schlagobers drauf. Dafür spart man das Häferlpfand, weil: Wo kein Häferl, da kein Pfand – man trinkt aus Papier. Nicht das teuerste, aber das beste Getränk kommt auf der Freyung um 5,50 Euro daher: im Becher mit Schlag, Zimt und vier Euro Pfand: – der Eierlikörpunsch.

Fixer Bestandteil des Advent

Für die große Mehrheit der Wiener Bevölkerung zählt laut Wirtschaftskammer ein Weihnachtsmarktbesuch übrigens zum Fixpunkt der Vorweihnachtszeit. 80 Prozent besuchen zumindest einen Weihnachtsmarkt; im Schnitt geht man dreieinhalbmal. 38 Prozent geben als Grund für ihren Besuch an, etwas trinken zu wollen. Da ist der Punsch klarer Favorit. Nach dem Glühwein kommt auf Platz drei Antialkoholisches: der Kakao.

24 Prozent zieht das Essen auf den Adventmarkt; am liebsten Maroni, Ofenkartoffeln und Langos. Aber das ist eine andere Weihnachtsgeschichte. (Julia Beirer, Guido Gluschitsch, Oona Kroisleitner, Markus Rohrhofer, Stefanie Ruep, 7.12.2022)