Man kann in Doha aber auch für skandalös wenig Geld ganz ausgezeichnet essen.

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Man kann in Doha für viel Geld sehr mittelmäßig essen. Man muss nur zum Souk oder in eines der zahllosen blitzenden Einkaufszentren wackeln, wo die Hauptspeise schnell mal zwischen 30 und 50 Euro kostet. Man kann in Doha aber auch für skandalös wenig Geld ganz ausgezeichnet essen: Entweder man schaut, wo nächtens die meisten Gastarbeiter stehen, oder man fragt die diversen Bewertungsportale. Ja, das ist fad, hat mich aber in mein Stammlokal gebracht. Im Lulu Beirut war ich an meinem Ankunftstag noch allein, mittlerweile stehen Extratische vor der Tür, und es gibt neue Kellner, die diesen Job offensichtlich noch nie gemacht haben und auch kein Englisch können. Aber das ist nichts, das sich nicht mit Freundlichkeit kompensieren ließe.

"Den ganzen Tag kommen Menschen", freut sich der Chef. Man hört sogar, dass Restaurants nur für die WM eröffnet haben und danach wieder verschwinden sollen. Ein Kellner im Nachbarlokal wird schon sehnsüchtig. "Es waren Leute aus so vielen Ländern hier. Ich werde euch vermissen!"

Es gibt selbstverständlich auch im Pressezentrum Essen: All you can eat für sehr anständige 15 Euro. Die Kulinarik ist "hit and miss" mit etwas mehr von Letzterem: Auf ein gut gewürztes Fischcurry kommen zwei Töpfe ungesalzene Pasta und flachsiger Lammeintopf. (Martin Schauhuber, 6.12.2022)