Wenngleich die erschöpften und wütenden Menschen nachgeholfen haben: Es ist doch irgendwie beruhigend, dass nun auch Pinyin Zhônghuá Rénmín Gònghéguó, besser bekannt als Volksrepublik China, gewisse Corona-Normalisierungstendenzen zeigt. Zero Covid spielt’s nicht, auch nicht in einem Staat, der weiß, in welche Auslage welcher Bürger aus welchem Winkel wie lange auf dem Nachhauseweg geschaut hat. Man musste ja langsam fürchten, dass die chinesische Führung etwas weiß, was wir nicht wissen: etwa dass einem am siebenten Jahrestag einer Corona-Infektion Weihnachtskakteen aus den Ohren wachsen. Um in der Jahreszeit zu bleiben.

Zumindest der Punsch geht gut.
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Bis jetzt läuft es eh ganz gut in diesem Advent, auch wenn wir aufs Prinzip "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" setzen. Aber nichts verschreien, vielleicht sitzt ja der nächste Buchstabe des altgriechischen Alphabets längst in seiner Virushöhle und wetzt die scharfen Viruszähnchen. Und "Eh ganz gut" ist eine moderne Variante von "Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist", der Tante Jolesch.

Auch außerhalb der diversen anderen Virenlagen wäre ja zurzeit einiges verbesserungswürdig. Zumindest der Punsch auf den Christkindlmärkten – heutzutage Weihnachtsmärkte genannt, Grüßgottschön! – geht gut. "Wer Sorgen hat, hat auch Likör", sagt Wilhelm Busch. Wenn man ihn sich denn leisten kann. Wenn nicht, rät der Bundeskanzler zu Psychopharmaka. (Gudrun Harrer, 6.12.2022)