Das "Oversight Board" von Facebook übt scharfe Kritik und hat auch 32 Vorschläge für Verbesserungen des Online-Netzwerks erarbeitet.

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Facebook geht nach Einschätzung seines eigenen Kontrollgremiums zu lasch gegen Hassrede und Falschinformationen auf seiner Plattform vor. Derzeit gelinge es nur unzureichend, "die Zerstörung des öffentlichen Diskurses" in den Griff zu bekommen, sagte Suzanne Nossel, Mitglied des "Oversight Board" des Online-Netzwerks der Zeitung "Die Zeit" laut Vorabbericht.

Parallel dazu kritisierte das Gremium auf seiner Webseite die Sonderbehandlung von Prominenten mit vielen Followern. Bei ihnen sei die Wahrscheinlichkeit größer, dass verletzende Inhalte länger auf der Plattform blieben. Grund seien die sogenannten "Cross-Checks", bei denen Posts bestimmter Nutzer nicht umgehend automatisch gelöscht, sondern erst einer manuellen Prüfung unterzogen werden. Bedenklich sei außerdem die mangelnde Transparenz dieses Verfahrens. Daher habe man 32 Vorschläge für Verbesserungen erarbeitet.

Die Empfehlungen des "Oversight Boards" sind für die Facebook-Mutter Meta nicht bindend. Allerdings muss das Unternehmen auf sie reagieren. Dem Gremium zufolge hat der US-Konzern darum gebeten, im aktuellen Fall die Frist hierfür von 60 auf 90 Tage auszudehnen. (Reuters, 07.12.2023)