Lionel Messi steht auch gegen die Niederlande im Fokus.

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Es ist nicht gerade ein genialer Plan, mit dem die Niederlande im zweiten Viertelfinale der WM am Freitagabend im Finalstadion zu Lusail Mitfavorit Argentinien aus dem Titelrennen zu werfen gedenken. Lionel Messi, dem Supermann, den sie La Pulga, Floh, nennen, soll die Freude am Kombinieren genommen werden. Dem 35-Jährigen den Ball rauben – und dann kontern. So stellt sich Bondscoach Louis van Gaal das vor. Es könnte also für Messi schmerzhaft werden, das 24. und vielleicht letzte Spiel bei einer Weltmeisterschaft.

Das Leid des Genialen zu lindern ist die Aufgabe von Rodrigo de Paul, der für den Superstar in der Früh stets Tee aufbrüht. "Wir stehen sehr früh auf und trinken immer Mate", sagt de Paul. 2019 hatten er und Leandro Paredes Messi zum gemeinsamen Tee geladen, um das Eis zwischen dem fast schon Übermenschlichen und der neuen Generation in der Albiceleste zu brechen.

Der Satellit

Aus dem Ritual erwuchs ein Vertrauensverhältnis zwischen Messi und dem Dauerläufer de Paul – und eine Freundschaft abseits des Rasens. "Ich fühle mich sehr gut, wenn wir zusammen spielen. Deshalb suchen wir uns immer auf dem Platz, sind nahe beieinander", sagt Messi.

Einem Satelliten gleich kreist Rackerer de Paul von Atlético Madrid auch bei dieser WM um Messi und trägt ihm gleichsam das Instrument nach, auf dem der sechsfache Weltfußballer aufspielen kann. De Paul lief in den bisherigen Partien in Katar beinahe doppelt so viel wie Messi, denn zu seiner Jobbeschreibung gehöre es, "dass ich versuche, ihn weniger laufen zu lassen". Nur so kann Messi, der sich defensiv kaum einbringt, von einem auf den anderen Moment derartig explodieren, wie er es bei seinen Toren gegen Mexiko und gegen Australien getan hat.

Es ist das sechste WM-Duell zwischen der Elftal und der Albiceleste, die sich 1978 im Finale und 2014 im Halbfinale durchgesetzt hatte. 1974 (zweite Runde) und 1998 (Viertelfinale) siegten die Niederländer, 2006 gab es ein 0:0 in einem bedeutungslosen Gruppenspiel. (sid, red, 9.12.2022)

Mögliche Aufstellungen im Viertelfinale:

Niederlande – Argentinien (Lusail, Lusail Stadium, 20.00 Uhr/live ORF 1, SR Antonio Mateu/ESP)

Niederlande: 23 Noppert – 2 Timber, 4 Van Dijk, 5 Ake – 22 Dumfries, 21 F. de Jong, 15 De Roon, 17 Blind – 14 Klaassen – 10 Depay, 11 Gakpo

Ersatz: 1 Pasveer, 13 Bijlow – 3 De Ligt, 6 De Vrij, 16 Malacia, 26 Frimpong, 11 Berghuis, 20 Koopmeiners, 24 Taylor, 25 Simons, 7 Bergwijn, 9 L. de Jong, 12 Lang, 18 Janssen, 19 Weghorst

Argentinien: 23 E. Martinez – 4 Montiel, 13 Romero, 19 Otamendi, 8 Acuna – 7 De Paul, 24 Fernández, 20 Mac Allister – 11 Di Maria, 10 Messi, 9 Alvarez

Ersatz: 1 Armani, 12 Rulli – 2 Foyth, 3 Tagliafico, 6 Pezzella, 25 Li. Martinez, 26 Molina, 5 Paredes, 14 Palacios, 16 Almada, 17 Gomez, 18 Rodriguez, 15 Correa, 21 Dybala, 22 La. Martinez