Céline Dion musste den Europateil ihrer "Courage World Tour" auf 2024 verschieben.

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Diese Woche war in der Welt der Stars und Sternchen für einige eine durchwachsene. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Wie immer bietet der "Prominente Platz" einen Überblick.

Nach Tourverschiebung: Céline Dion spricht über Stiff-Person-Syndrom

Eigentlich hätte sie am 22. März 2023 in Wien auftreten sollen. Doch Céline Dion musste dieses und weitere Konzerte ihrer "Courage World Tour" auf 2024 verschieben. Ihr Veranstalter nannte als Grund "schwere und anhaltende Muskelkrämpfe". Auf Instagram sprach die Sängerin nun aber selbst über ihre Erkrankung.

"Es tut mir weh, euch heute sagen zu müssen, dass ich nicht bereit sein werde, meine Europatour im Februar fortzusetzen", sagte Dion in einem Video auf der Plattform. Vor kurzem sei bei ihr eine seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden, die sie beim Gehen, aber auch beim Singen einschränke: das Stiff-Person-Syndrom. Sie habe viele gute Ärzte um sich und arbeite täglich mit einer Sporttherapeutin. "Aber ich muss zugeben, dass es ein Kampf ist", sagte Dion. Mehrmals kämpft sie in dem Video mit den Tränen.

Céline Dion ist ein Megastar und eine begnadete Sängerin. Sie schuldet niemandem etwas und hätte ihre Fans auch mit einem allgemeinen "Aus privaten Gründen muss ich meine Tournee verschieben" informieren können. Dass sie so offen mit ihrer Diagnose umgeht, ehrt Dion. Zum einen, weil sie zeigt, dass chronische Krankheiten wie das Stiff-Person-Syndrom auch vor Megastars nicht haltmachen.

Zum anderen, weil sie Aufmerksamkeit auf eine seltene Erkrankung lenkt. Ähnliches ist etwa passiert, nachdem Angelina Jolie öffentlich darüber gesprochen hat, dass sie Genmutationen in sich trägt, die Brust- und Gebärmutterkrebs stark begünstigen. Mehr Frauen ließen sich danach auf die Mutationen testen. Expertinnen und Experten nannten es damals den Angelina-Jolie-Effekt. Vielleicht sprechen wir beim Stiff-Person-Syndrom bald von einem Céline-Dion-Effekt.

Niederländisches Königshaus lässt Rolle in Kolonialgeschichte prüfen

Eine ganz andere Diagnose strebt das niederländische Königshaus an. König Willem-Alexander will die Rolle der niederländischen Royals in der Kolonialgeschichte von unabhängigen Stellen prüfen lassen.

"Eine gründliche Kenntnis der Vergangenheit ist unerlässlich, um historische Fakten und Entwicklungen zu verstehen und sich mit ihren Auswirkungen auf Menschen und Gemeinschaften so klar und ehrlich wie möglich auseinanderzusetzen", erklärte der König am Dienstag. Die Universität Leiden untersucht gemeinsam mit einer unabhängigen Kommission die Vergangenheit der niederländischen Royals.

Bei der Untersuchung dürfte wohl einiges zu finden sein. Wie der niederländische Sender NOS berichtet, soll das Königshaus selbst Sklaven besessen haben und über die Niederländische Westindien-Kompanie auch am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt gewesen sein. Die niederländischen Royals sollen auch von Geldströmen aus dem heutigen Indonesien, damals "Niederländisch-Ostindien" profitiert haben.

Auf der einen Seite gilt auch bei königlicher Vergangenheitsbewältigung: besser spät als nie. Auf der anderen Seite ist es erstaunlich, dass das Königshaus gemordet, Menschen verschleppt und verkauft hat – und sich einfach Jahrhunderte vor einer Aufarbeitung drücken konnte. Es ist fast so, als würden unsere Gesetze und Regeln gar nicht für alle gleich gelten und besonders für jene nicht, die alles Geld und alle Privilegien haben.

"Wednesday"-Star Jenna Ortega hatte Covid beim Filmen ihrer Tanzeinlage

Doch lassen Sie uns über ein anderes Aufregerthema sprechen. Jenna Ortega macht gerade Schlagzeilen – positive und negative. Die Schauspielerin spielt die gleichnamige Protagonistin in der Netflix-Serie "Wednesday". Besonders Aufsehen hat dabei eine Tanzszene der jungen Schauspielerin erregt. Zu "Goo Goo Muck" der Band The Cramps tanzt Ortega dabei unter vollem Körpereinsatz eine selbstentwickelte Choreografie.

Der Körpereinsatz beschränkte sich dabei nicht auf die ausholenden Tanzbewegungen. Ortega war zum Zeitpunkt des Drehs Corona-positiv und hatte sogar schon Symptome. "Ich fühlte mich, als hätte mich ein Auto überfahren, und es fühlte sich an, als hätte man einen kleinen Goblin in meinem Hals losgelassen und er würde die Wände meiner Speiseröhre zerkratzen", erzählte Ortega, die eine Zweitkarriere als Beschreiberin von Krankheitssymptomen andenken sollte, in einem Interview mit "NME". "Sie haben mir Medizin zwischen Takes gegeben, weil wir auf das positive Testresultat gewartet haben."

Im Interview sagt Ortega auch, dass sie die mittlerweile berühmte Tanzszene noch besser hätte spielen können, wenn sie zu 100 Prozent fit gewesen wäre. Unbekannt ist, ob sich am Drehtag andere Personen bei Ortega angesteckt haben. Ohne große Recherche kann ich Ihnen verraten, dass die Arbeitsbedingungen auf dem Set um eine Million Mal besser gewesen wären, wenn eine Person mit Covid-Symptomen nicht hätte arbeiten müssen.

Gabourey Sidibe hat im Geheimen geheiratet

Doch genug von der negativen Aufregung und hin zu einem ruhigen, aber dennoch schönen Ereignis: Gabourey Sidibe, deren Darstellung im Film "Precious" ihr 2010 eine Oscar-Nominierung einbrachte, hat geheiratet, und zwar ganz geheim. Die Schauspielerin hat sich 2020 mit Brandon Frankel verlobt und im März 2021 geheiratet – im kleinsten Kreis. Nur ihr Ehemann und sie seien bei der Trauung "am Küchentisch" anwesend gewesen.

"Das Ding mit Hochzeiten ist, dass ich sie nicht mag", erzählte Sidibe im Interview bei "Live with Kelly and Ryan". "Hier ist ein Beispiel, wie sehr ich sie nicht mag: Ich bin tatsächlich verheiratet. Wir haben vor einem Jahr geheiratet." Sidibes Angetrauter hielt an dieser Stelle seine beringte Hand in die Kamera.

Sigmund Freud hätte eine Freude an Sidibes Begründung für den Hochzeitshass gehabt: Sidibes Mutter war Hochzeitssängerin, Sidibe selbst uneingeladen auf sehr vielen der Liebesveranstaltungen. Lassen Sie uns an dieser Stelle dem Brautpaar gratulieren, dass sie ihre Hochzeit so gefeiert haben, wie sie wollten. Wir können unsere Gratulationen ja auch ganz leise am Küchentisch aussprechen.

Schauspielerin Keke Palmer ist schwanger

Viel öffentlicher teilte Keke Palmer eine gute Nachricht. Bei ihrer Moderation von "Saturday Night Live" schien sich die Schauspielerin, die vor kurzem im Horror-Sci-Fi-Film "Nope" zu sehen war, zuerst über Kommentare zu beschweren, die ihr unterstellten, schwanger zu sein.

"Leute in meinen Kommentaren sagen: 'Keke bekommt ein Baby! Keke ist schwanger!' Und ich will endlich für klare Verhältnisse sorgen", sagte Palmer – um dann ihren braunen Blazer zu öffnen und einen Babybauch zu präsentieren. Herzlichen Glückwunsch an Palmer. Möge ihr Baby ihren Sinn für Humor erben. (Ana Wetherall-Grujić, 9.12.2022)