Dem Lightning-Stecker des iPhones geht es Ende 2024 an den Kragen.

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Die Geräte von Apple haben unbestritten ihre Vorteile: Die technische Ausstattung ist mindestens solide, wenn nicht spitze, und die Verarbeitungsqualität liegt meist über dem Branchenstandard. Und: Apple war zumindest in der Vergangenheit der Innovator der Branche. Wenn Apple ein Feature auf dem neuen iPhone einführt, dann ziehen die anderen Branchengrößen nach.

In einem Punkt hat sich Apple aber verzettelt: bei den Anschlüssen. Während Macbooks schon seit Jahren über den Branchenstandard USB-C geladen werden, setzt man beim iPhone immer noch auf den proprietären Lightning-Stecker. Das führt dazu, dass man als Apple-User immer zwei Kabel mitnehmen muss.

11.000 Tonnen Elektroschrott sollen eingespart werden

Doch damit ist jetzt Schluss: Das einheitliche Ladekabel für Elektrogeräte in der EU hat einen festen Termin bekommen: Ab 28. Dezember 2024 müssen alle neuen mobilen elektronischen Geräte mit einer USB-C-Buchse ausgestattet sein, wenn sie per Kabel aufgeladen werden, wie der Pressedienst des Europäischen Parlaments mitteilte.

Diese Regelung umfasst Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer und Headsets, tragbare Videospielkonsolen und tragbare Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbare Navigationssysteme, Ohrhörer und Laptops bis zu einer Ladeleistung von 100 Watt. Geräte, die kabellos geladen werden, etwa per Induktion, müssen nicht zwingend über einen USB-C-Anschluss verfügen.

Alle Geräte, die schnelles Laden unterstützen, haben dann die gleiche Ladegeschwindigkeit, sodass Benutzer ihre Geräte mit jedem kompatiblen Ladegerät mit der gleichen Geschwindigkeit aufladen können, hofft man in der EU-Kommission. Außerdem soll das einheitliche Ladekabel dabei helfen, Elektroschrott zu reduzieren. Laut Angaben der Kommission fallen jährlich etwa 11.000 Tonnen Abfall nur durch alte Ladekabel an. Außerdem verursachen unnötig gekaufte Ladegeräte rund 250 Millionen Euro an Kosten.

Möglicherweise noch ein iPhone mit Lightning

Neben Apple sind natürlich auch andere Hersteller betroffen, die noch nicht auf USB-C-Standard umgestellt haben, aber in Cupertino bezeichnet man den Plan der EU als "innovationsfeindlich". Man werde sich dem Dekret der Union aber beugen, hieß es. Allzu tragische Auswirkungen dürfte die Regelung für ein einheitliches Ladekabel für Apple ohnehin nicht haben. Da erst im Dezember 2024 alle neu erscheinenden Geräte mit USB-C ausgestattet werden müssen, hat Apple noch die Gelegenheit, das iPhone des Jahre 2023 mit einem Lightning-Anschluss auf den Markt zu bringen. (red, 9.12.2022)