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Im dritten Quartal 2022 arbeiteten in Österreich nur mehr 14,2 Prozent der Erwerbstätigen im Homeoffice.

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Homeoffice hat sich dem Ifo-Institut zufolge in Deutschland in vielen Berufen fest etabliert – besonders im Bereich Dienstleistungen. "Insgesamt stabilisiert sich der Anteil in der deutschen Wirtschaft bei 25 Prozent der Beschäftigten", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck, zu der am Freitag veröffentlichten Auswertung der Novemberumfrage unter Unternehmen. "Das dürfte auch der neue langfristige Wert werden."

Bereits im vergangenen April – also nach Aufhebung der pandemiebedingten Homeoffice-Pflicht – habe rund jede und jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland von zu Hause aus gearbeitet, sagte Falck. Vor der Pandemie hätten dagegen noch weniger als 15 Prozent der Beschäftigten manchmal oder häufig von zu Hause aus gearbeitet. Zum Vergleich: In den USA zeichne sich aktuell eine Stabilisierung bei 30 Prozent der Arbeitstage ab.

In Österreich ist der Trend zum Homeoffice hingegen rückläufig. Im dritten Quartal 2022 arbeiteten laut Statistik Austria nur mehr 14,2 Prozent der Erwerbstätigen zum Befragungszeitpunkt in den eigenen vier Wänden. Zu Beginn des Jahres, im ersten Quartal, gingen noch 18,8 Prozent ihrer Arbeit von daheim aus nach. Am höchsten war Anteil der Heimarbeitenden hierzulande mit über 30 Prozent im zweiten Quartal 2020 – zu Beginn der Pandemie.

Unterschiede nach Branchen

In der Unternehmensberatung wird den Angaben zufolge besonders häufig von zu Hause aus gearbeitet: Im November stieg der Anteil der Beschäftigten in der Branche, die zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten, auf 72,5 Prozent. Auch bei den IT-Dienstleistern (71,7 Prozent) sowie in der Werbung und Marktforschung (60,4 Prozent) ist das Homeoffice sehr stark verbreitet.

Im verarbeitenden Gewerbe bieten vor allem die Hersteller von Bekleidung (32,1 Prozent) und von Datenverarbeitungsgeräten (26,6 Prozent) Heimarbeit an. "Auf der anderen Seite gibt es Berufe, die einfach nicht für das Arbeiten von zu Hause ausgelegt sind", sagte Falck. In der Gastronomie ist der Anteil der Beschäftigten zwar gestiegen, blieb im November mit 2,3 Prozent aber niedrig. Auch in der Beherbergung (2,4 Prozent) und im Holzgewerbe (4,5 Prozent) blieben die Quoten weit unterdurchschnittlich.

Insgesamt nutzen unter den deutschen Dienstleistern 36,1 Prozent der Beschäftigten die Möglichkeit zum Homeoffice. Im Großhandel und im verarbeitenden Gewerbe sind es knapp 16 Prozent. Im Einzelhandel liegt der Anteil bei 6,1 Prozent und in der Baubranche bei 5,3 Prozent. (APA, red, 9.12.2022)