Seit Anfang 2022 sind 98.000 Migranten und Flüchtlinge nach Seefahrten in Süditalien eingetroffen.

Foto: EPA/Massimo Pica

Rom – Mit zwei privaten Rettungsschiffen sind mehr als 500 Flüchtlinge und Migranten nach ihrer Rettung im Mittelmeer in Italien an Land gebracht worden. Die Humanity 1 des Berliner Vereins SOS Humanity erreichte am Sonntag die Stadt Bari an der Adria, wo die 261 Menschen das Schiff verlassen konnten. Die unter norwegischer Flagge fahrende Geo Barents von Ärzte ohne Grenzen legte mit 248 Migranten in Salerno an, südlich von Neapel.

Die Frauen, Kinder und Männer, die die zwei Schiffe verließen, waren in mehreren Einsätzen vor der libyschen Küste von Schlauch- und Holzbooten aufgegriffen worden. Auf der Geo Barents befanden sich 84 Minderjährige, die meisten davon ohne Begleitung von Erwachsenen, teilten die Behörden mit. Das Schiff hatte am Freitag die Landegenehmigung von der Regierung in Rom erhalten.

Schlechte Wetterbedingungen

Ein Schiff mit etwa 400 Migranten an Bord ist unterdessen von der italienischen Küstenwache vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien gerettet worden. Der Fischkutter wurde von drei Schiffen eskortiert und traf Sonntagfrüh im Hafen von Reggio Calabria ein. 200 der Migranten an Bord gingen in Reggio Calabria an Land, die anderen sollen im Hafen der sizilianischen Stadt Messina ausgeschifft werden, teilten die Behörden mit.

Weitere 93 Migranten kamen Samstagnachmittag im Hafen von Roccella Ionica in Kalabrien an, nachdem sie von einem Patrouillenboot der Küstenwache gerettet worden waren. Die Migranten syrischer, afghanischer und iranischer Herkunft befanden sich an Bord eines von der Türkei abgefahrenen Segelboots, das den widrigen Wetterverhältnissen ausgeliefert war. Unter ihnen waren mehrere Frauen und etwa 30 Minderjährige.

Angesichts schlechter Wetterbedingungen hat die italienische Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni zwei weiteren Rettungsschiffen die Landegenehmigung in Süditalien erteilt. Davor war das deutsche Rettungsschiff Louise Michel am Donnerstagabend mit 33 Migranten an Bord auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gelandet. Die Gruppe war nach Angaben der Migranten am Dienstag von Sabratha in Libyen in Richtung Italien aufgebrochen. 98.000 Migranten sind seit Anfang 2022 nach Seefahrten über das Meer in Süditalien eingetroffen. (APA, red, 11.12.2022)