Foto: APA / Helmut Fohringer

Hurra, hurra, die FPÖ ist wieder da! Und wie! Gleich mehrere Umfragen sehen diese konstruktivste aller Parteien klar an der Spitze der Wählergunst. Es ist das eine gute Nachricht für alle, die mit dem Gespür eines Wackersteins und dem Erinnerungsvermögen einer Eintagsfliege gesegnet sind und vergessen haben, auf welche Ahnengalerie blauer Minderleister von Sickl bis Kickl das Land zurückblicken darf (zur Erinnerung: Elisabeth Sickl, Sozialministerin unter der ersten schwarz-blauen Regierung, legte 2000 eine derart suboptimale Performance hin, dass sie ihre eigenen "Parteifreunde" nach ein paar Monaten demontierten).

Pures Chaos

Vergessen auch, dass die FPÖ, sobald sie einmal an der Macht wäre, das Kleine-Leute-Getue zuverlässig abtun und eine superneoliberale "Sozialpolitik" und "Umweltpolitik" auftischen würde, mit einer festen Portion rechtsdrehendem Beiwerk und purem Chaos dazu. Aber wurscht. Die Darbietungen von Regierung und Opposition, allen voran der SPÖ, werden als so unterirdisch empfunden, dass man es halt wieder mit den Blauen versuchen will.

Verlauf österreichischer Politik

Die Ringelspiele, die man auf den Weihnachtsmärkten sieht, sind eine perfekte allegorische Darstellung des kreisförmigen Verlaufs österreichischer Politik. Alles dreht sich, nichts bewegt sich, niemand lernt etwas dazu. Jetzt ist erneut das blaue Hutschpferd in der Pole-Position, mit dem feixenden Herrenreiter Herbert Kickl obenauf. Tu felix Austria, rotiere weiter. (Christoph Winder, 11.12.2022)