Kinder haben für gewöhnlich schnell begriffen, was den Zauber rund um Weihnachten ausmacht: Lichterglanz, Weihnachtslieder, brennende Kerzen, Tannennadelduft, Vorfreude, alle sind zusammen und feiern nach Möglichkeit harmonisch das Fest der Liebe. Und dann sind da noch die vielen kleinen und großen Geschenke, die bunt eingewickelt unter dem Christbaum liegen – und um die es ja bekanntlich nicht wirklich geht, aber irgendwie eigentlich doch.

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"Jippiiie, genau das hab ich mir gewünscht! Und das ... und das ... "
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Wenn Geschenkesegen zur Überforderung wird

Viele Erwachsene haben sich längst darauf verständigt, sich gegenseitig gar nichts zu Weihnachten zu schenken, und sind damit auch vollkommen zufrieden. Doch bei den Kleinsten wird für gewöhnlich eine Ausnahme gemacht – und in nicht wenigen Familien werden überhaupt nur die Kinder beschenkt.

Da wird im Vorfeld mancher Brief ans Christkind verfasst, Spielzeugkataloge analog und digital gewälzt und mancher Herzenswunsch geäußert – und viele Eltern hören genau hin, lesen mit und wollen im Rahmen ihres Weihnachtsbudgets erfüllen, was sinnvoll erscheint und Kinderaugen wahrscheinlich zum Leuchten bringen wird. Freilich sind sie damit nicht allein: Auch die Großeltern, Tanten, Cousins, Freunde und Co möchten alle wissen, was dem Kind denn eine Freude machen würde – oder fragen nicht lange, tragen aber ihrerseits dazu bei, dass unter dem Christbaum dann mehr liegt, als sich ein Kind je wünschen kann.

Mancher Heilige Abend wird zur regelrechten Geschenkeschlacht, einige der Kleinen wirken beim Auspacken regelrecht überfordert, und als Elternteil denkt man sich spätestens, wenn sich dann im Kinderzimmer kaum noch Platz für all die neuen Dinge findet, bange: War das nicht alles zu viel des Guten? Zuweilen macht sich auch ein schlechtes Gewissen breit, wenn man an die vielen anderen denkt, denen es am Nötigsten fehlt. Vielleicht hat man auch selbst den Familienbudget-Bogen überspannt und hätte das viele Geld für die Geschenke, wenn man ehrlich ist, auch sinnvoller einsetzen können. Und welche Werte gibt man seinen Kindern eigentlich mit, wenn ihnen jeder Wunsch mit Selbstverständlichkeit erfüllt wird? Wer immer alles bekommt, weiß vielleicht bald gar nichts mehr zu schätzen.

So mancher, der Ähnliches alle Jahre wieder erlebt hat, nimmt sich im Vorfeld bereits vor, Weihnachten diesmal weniger eskalieren zu lassen. Doch wie stellt man das an? Da stellt sich schon die Frage, wie man hierbei Konsequenz walten lässt, Schenkwütige einbremsen könnte und den Kindern klarmacht, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann und wird.

Wie ist das bei Ihnen?

Wie handhaben Sie es zu Weihnachten mit Kinderwünschen vs. deren Erfüllung? Wie viele Geschenke pro Kind finden Sie in Ordnung – und was ist übertrieben? Wie vermitteln Sie Ihren Kindern, dass nicht alles Gewünschte unter dem Baum landet und es zu Weihnachten eigentlich um etwas anderes geht? Und wie bremsen Sie jene, die Ihr Kind unbedingt reich beschenken wollen? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 14.12.2022)