USB-C statt Lightning. 2023 wird Apple wohl das Ende seiner Stecker-Ära bei den iPhones einläuten.

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Am 28. Dezember 2024 ist es so weit. Ab diesem Tag dürfen in der EU nur noch Smartphones auf den Markt kommen, die für die Aufladung per Kabel einen USB-C-Anschluss bieten. Entsprechende Regeln wurden in der Union nach langem Ringen festgelegt, da eine verbindliche freiwillige Einigung unter den Herstellern auf einen Ladestandard nicht zustande kam.

Größter Sünder in dieser Hinsicht ist freilich Apple. Praktisch alle Android-Smartphones nutzen mittlerweile USB-C. Einzig Apple hielt bislang eisern an Lightning fest. Zwar wurden dafür stets technische Gründe vorgebracht, tatsächlich dürften der Konzern aber auch die Zusatzeinnahmen aus dem Zubehörgeschäft nicht ungern genommen haben. Dennoch soll der nunmehr erzwungene Umstieg früher erfolgen, als es die Frist vorsieht.

Umstieg schon mit nächstem Modell

Schon das für kommenden September erwartete iPhone 15 wird laut dem für gewöhnlich gut informierten Analysten Ming-Chi Kuo ohne Lightning auskommen. Dabei wäre im Rahmen der Frist auch noch ein iPhone 16 mit Apples eigenem Steckersystem möglich gewesen. Einen solchen Umstieg hatte der Analyst schon im Mai zum ersten Mal auf Basis seines Informationsstandes vorausgesagt.

Sämtliche Smartphones, die Apple ab dem zweiten Halbjahr 2023 vorstellt, dürften auf USB-C setzen, schrieb Kuo im November, noch bevor das EU-Parlament sich auf den Umstellungstermin geeinigt hatte.

Schnellere Übertragungsraten nur für Pro-Modelle

Dennoch wird es Differenzierungen zwischen den Modellen geben. Zwar bringen alle den gleichen Anschluss mit, aber nur die beiden High-End-Modelle – iPhone 15 Pro und Pro Max – werden erhöhte Transferraten unterstützen. Gemeint ist hier USB 3.2, das je nach genauem Standard theoretische Übertragungsgeschwindigkeiten von maximal fünf, zehn oder 20 Gbit/s verspricht. Möglich wäre auch Thunderbolt 3, das bis zu 40 Gbit/s erzielen kann.

Die Basismodelle des iPhones werden zwar ebenfalls den neuen Anschluss mitbringen, aber auf USB 2.0 setzen, wie es schon bei Lightning der Fall war. Hier liegt das theoretische Maximum in Bezug auf die Transferbandbreite bei 480 Mbit/s.

Wer mit den neuen Geräten Lightning-Accessoires weiterverwenden möchte, wird wohl zu Adapterlösungen greifen müssen. Darüber hinaus wird die Umstellung aber ihren Nutzern die Suche nach einer Auflademöglichkeit deutlich erleichtern, da künftig auch Android-User mit ihren Ladekabeln aushelfen können. (red, 14.12.2022)