Die Unterschiede in der Pkw-Dichte sind zwischen Österreichs Gemeinden und Städten sehr groß.

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Wien – Die Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind zwischen Österreichs Gemeinden beziehungsweise Städten sehr groß. 5,15 Millionen Pkws gibt es aktuell in Österreich, das sind rund 570 Pkws pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, analysierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria. Außerhalb Wiens gibt es nur 16 Orte, in denen es mehr als doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie Pkws gibt.

"Dass es in einem Ort doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie Autos gibt, ist in Österreich eine seltene Ausnahme", stellte VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Neben Innsbruck und Graz sind auch kleinere Gemeinden darunter. So kommen im burgenländischen Kittsee auf 1.000 Personen nur 406 Pkws, in Wolfsthal in Niederösterreich 426 und in Hainburg 456.

Auch in Kleinstgemeinden wie Unterperfuss und Jungholz (jeweils Tirol) sowie im Salzburger Hüttschlag ist die Bevölkerungszahl doppelt so hoch wie die Anzahl der Autos. Mehr Autos als Einwohnerinnen und Einwohner gibt es unter anderem in Fuschl am See und in Aderklaa. Inkludiert sind jeweils die Autos von Haushalten und von Unternehmen. Bei kleineren Gemeinden kann das zu sehr hohen – wenn viele Pkw von Betrieben im Ort angemeldet sind – oder umgekehrt sehr niedrigen Werten führen.

Unterschiede in der Pkw-Dichte

Aber auch bei den größeren Orten sind die Unterschiede groß. Bei den Städten mit 10.000 bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Bludenz mit 491 Pkws pro 1.000 Personen Spitzenreiter vor Kufstein mit 497 und Wörgl mit 503, informiert der VCÖ. In Kufstein und Wörgl steht der Bevölkerung ein gutes Carsharing-Angebot zur Verfügung, das mit einer Jahreskarte des Öffentlichen Verkehrs vergünstigt ist. Kufstein ist Österreichs erste Stadt mit einem flächendeckendem E-Carsharing-Angebot. Am höchsten ist in dieser Kategorie die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen in Zwettl mit 768.

Bei den Städten mit 20.000 bis 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegen mit Bregenz (481), Dornbirn (523) und Feldkirch – ex aequo mit Hallein (jeweils 533) – drei Vorarlberger Städte an der Spitze. In Vorarlberg gibt es ein gutes öffentliches Verkehrsangebot und eine gut ausgebaute Radinfrastruktur und dank kompakter Raumordnung und Siedlungsentwicklung ist auch die Nahversorgung vergleichsweise gut, analysierte der VCÖ. Hinter Hallein folgen Leoben, Lustenau sowie Klosterneuburg, Baden, Wiener Neustadt und Mödling, berichtet der VCÖ.

Sparen beim Auto

Eine VCÖ-Analyse zeigt, dass Haushalte mit zwei oder mehr Pkw im Schnitt rund 10.500 Euro pro Jahr für ihre Mobilität ausgeben. Ein Ein-Pkw-Haushalt erspart sich im Vergleich dazu im Schnitt rund 4.200 Euro pro Jahr an Mobilitätsausgaben.

Autofreie Haushalte geben im Schnitt jährlich nur 1.550 Euro für Mobilität aus, das sind wiederum rund 4.700 Euro weniger als Ein-Pkw-Haushalte und um über 8.900 Euro weniger als Zwei-Pkw-Haushalte. "Häufige öffentliche Verkehrsverbindungen, eine gute Rad-Infrastruktur, eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten sowie eine intakte Nahversorgung und verkehrssparende Raumordnung sind wesentlich, um es der Bevölkerung zu ermöglichen, möglichst viele Alltagswege autofrei und damit kostengünstig und klimaverträglich zurücklegen zu können", forderte Experte Schwendinger. (APA, 15.12.2022)