Wird eingestellt: der "Wochenblick".

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Wien – Der "Wochenblick" stellt im Dezember seine Berichterstattung sowohl im Print als auch online ein. Eine Prüfung der wirtschaftlichen Situation "hat ergeben, dass der Betrieb nicht länger haltbar ist", teilt Geschäftsführer Norbert Geroldinger auf der Website mit.

Das vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als "rechts außen" und FPÖ-nahe eingestufte Medium war in der Pandemie stark mit Verschwörungsmythen aufgefallen.

Unklare Finanzierung

Neben der "Corona-Diktatur" war auch der "Great Reset" eines der Hauptthemen des Mediums, das 2016 ins Leben gerufen worden war und immer wieder vom Presserat gerügt wurde – zuletzt nach der Veröffentlichung eines Vergewaltigungsvideos. Medieninhaberin ist die Medien24 GmbH in Brunnenthal im Innviertel. Wie sich der Wochenblick finanziert, blieb unklar. In den vergangenen Jahren hatten häufig FPÖ-Politiker dort inseriert.

"Gegen Hass bestehen" im "Kampf"

Die Chefredakteurin Bernardette Conrads verabschiedet sich mit einem Kommentar unter dem Titel "In Liebe gehen, gegen Hass bestehen". Sie schreibt vom "Hass der System-Propagandisten" – zu denen sie etwa auch den Österreichischen Presserat zählt, der vielfach medienethische Verstöße des Mediums gegen den Ehrenkodex der österreichischen Presse kritisierte.

Conrads beschreibt ihre Tätigkeit als "Kampf": "Auch wenn sich die Marke Wochenblick nun dem Ende zuneigen soll, so ist unser Kampf noch lange nicht zu Ende. Er wird neue Bahnen finden und schließt sich eine Tür, so öffnet sich bekanntlich die nächste."

(APA, red, 15.12.2022)