Zu viel Finanzhilfe: Als "Überförderung" bezeichnet Momentum jenen Teil der Subvention, ab dem das Unternehmen Gewinne macht.

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Wien – Das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut schätzt, dass Österreichs Unternehmen in der Corona-Krise viel zu viele Hilfsgelder erhalten haben. Nach Auswertung der im Oktober veröffentlichten Cofag-Daten schätzt Momentum die "Überförderung" auf 598 Millionen Euro. Diese Summe sei als "absolute Untergrenze" anzusehen, heißt es in einer Analyse des Thinktanks.

Ende Oktober 2022 hatte die Covid-19-Finanzierungsagentur (Cofag) neue Daten zu den Corona-Hilfszahlungen veröffentlicht. In der Transparenzdatenbank sind seither alle Subventionen über 10.000 Euro enthalten, die über die Cofag abgewickelt wurden.

Wirtschaftliche Notwendigkeit geprüft

Mit den staatlichen Fördersummen wurden von Momentum 7.999 Jahresabschlüsse der Unternehmen aus den Jahren 2020 und 2021 verglichen. In Summe geht es dabei um Zuschüsse in Höhe von 1,18 Milliarden Euro, die Momentum auf ihre wirtschaftliche Notwendigkeit überprüft hat.

Als "Überförderung" zählte Momentum jenen Teil des ausbezahlten Förderbetrags, ab dem das Unternehmen Gewinne macht. Den Teil der Zahlungen, der Verluste abdeckte, zählte die Organisation nicht. Laut Momentum wurden 2020 mehr als zwei Drittel der ausgewerteten Unternehmen überfördert, 2021 waren es demnach sogar 85 Prozent. (APA, 16.12.2022)