In den Wiener Kindergärten fehlen Betreuerinnen und Betreuer – auch wegen vieler Pensionierungen.

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In Wien wird Kindergartenpersonal ab Jänner 2023 zum Mangelberuf erklärt. Durch diesen Schritt wird es künftig möglich sein, in Drittstaaten Personal zu suchen. Thomas-Peter Gerold-Siegl, Geschäftsführer des privaten Trägervereins Kinder in Wien (Kiwi), begrüßt diesen Schritt.

Es sei wichtig, gut geschulte Leute einzustellen, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Sie müssten jedoch eine österreichische Ausbildung haben, sagte er in "Wien heute" des ORF.

Laut Gerold-Siegel fehlen bei Kiwi aktuell rund 100 Pädagoginnen und Pädagogen. Der Personalmangel könnte aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge noch akuter werden. Begrüßt wird die Listung als Mangelberuf auch im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos).

GPA: Erst Rahmenbedingungen verbessern

Anders sieht das die Gewerkschaft GPA. Die Personalknappheit sei auf kleine Gruppengrößen und schlechte Bezahlung zurückzuführen, heißt es dort. Vor der Suche nach Personal im Ausland müsste diese Rahmenbedingungen angepasst werden.

Letzteres hält auch Gerold-Siegl für nötig. Zudem müsse das pädagogische Personal über gute Deutschkenntnisse verfügen, um dem Auftrag nach mehr Deutschförderung im Kindergarten nachkommen zu können. (bri, 16.12.2022)