Tinder ist weiterhin eine der beliebtesten Dating-Plattformen der Welt.
Während die KI-Anwendung ChatGPT aktuell für das Verfassen von Kochrezepten genauso genutzt wird, wie für das Schreiben von funktionierenden Code-Zeilen, hat auch der Single-Markt die neue KI für sich entdeckt. So darf man sich heute nicht mehr sicher sein, ob das Tinder-Profil oder der gerade erhaltene Liebesbrief, wirklich vom Gegenüber oder doch von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde.
Gemeinsam Ausreiten
"Ich wurde mit einer Frau gematcht, die als Hobbys Reiten und Hockey angibt", lässt etwa ein Tiktok-Nutzer in seine aktuelle Dating-Strategie blicken. Daraufhin fragt er die KI ChatGPT, ihm einen Eröffnungssatz zu schreiben, damit sich die Auserwählte mit ihm treffen will. Tatsächlich spukt die gerade gehypte Anwendung ChatGPT einen längeren Satz aus, der unter anderem ein "gemeinsames Ausreiten" vorschlägt.
Was hier als lustiges Spiel verstanden wird, hat sich im Netz zu einem Trend entwickelt. Immer wieder lassen etwa Tiktoker wissen, dass die KI funktioniert und durch ihren Einsatz die Trefferquote deutlich verbessert wurde. Vor allem Männer erzählen über diese Erfahrungen, haben Frauen laut Statistik doch generell weniger ein Problem, ein "Match" auf der Plattform zu finden.
Manche Nutzer lassen sich etwa ganze Gedichte schreiben, um beim gewünschten Geschlecht besser anzukommen. Die vielen Erfolgserlebnisse lassen zahlreiche Männer von der "Zukunft von Tinder" sprechen. Sogar humoristische Beiträge schafft die KI zu verfassen. Ein Nutzer schreibt, er wolle einen formulierten, textlichen Erstkontakt, der das Thema Fitness miteinbezieht.
Daraufhin bekommt er den Satz formuliert: "Darf ich mich setzen? Weil meine Beine fühlen sich ein wenig schwach an, wenn ich dir zusehe, wie du deine Hüftstöße machst." Laut Nutzer kam der Spruch gut an und man verabredete sich kurz darauf.
Warnung
Erwähnen die Nutzer gegenüber der KI, dass sie den gefragten Satz für eine Dating-Plattform nutzen wollen, weist sogar ChatGPT daraufhin, man solle ehrlich gegenüber der anderen Person sein und nichts vortäuschen. Damit denkt die KI ethischer als die Nutzer selbst, wenn diese KI-geschriebene Zeilen verschicken, ohne deren Herkunft zu erwähnen.
Wahrscheinlich bekommt man bald auf Tinder die Frage zurück, ob die Zeilen denn auch wirklich selbst verfasst wurden. Ob man auch auf diese Frage eine KI-gestützte Antwort schickt oder lieber ehrlich selbst formuliert, muss dann wohl jeder für sich entscheiden. (red, 18.12.2022)