Doskozil in der sommerlichen Vorwahlzeit im Burgenland. Der Landeshauptmann heizt auch auf Bundesebene immer wieder eine Führungsdebatte in der SPÖ an.

Foto: Guido Gluschitsch

Wien – Platz eins für die FPÖ, Platz zwei für die SPÖ: Das ergibt der aktuellste APA/ATV-"Österreich-Trend" des Meinungsforschers Peter Hajek. Demnach kommen die Freiheitlichen auf 26 Prozent, die zuletzt die Umfragen anführenden Sozialdemokraten auf 24 Prozent. Der ÖVP würden 22 Prozent ihre Stimmen geben. Neos und Grüne liegen jeweils mit elf Prozent auf dem vierten Platz. Die impfkritische Partei MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte) würde mit drei Prozent den Einzug in den Nationalrat verpassen.

Die Verluste der SPÖ sieht Hajek im "Schlingerkurs beim Thema Asyl und Schengen" begründet. Die Koalition hingegen hat demnach nur noch einen Rückhalt von 32 Prozent in der Bevölkerung. 52 Prozent der Befragten befürworteten allerdings Österreichs Nein zum Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens.

Bei der Kanzlerfrage kann sich ÖVP-Regierungschef Karl Nehammer allerdings mit 30 Prozent Zustimmung vor dem Blauen-Chef Herbert Kickl (25 Prozent) behaupten. Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fällt erstmals seit Oktober 2021 hinter Kickl zurück (mit 22 Prozent). Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger (zwölf Prozent) wiederum schlägt Vizekanzler Werner Kogler (zehn Prozent).

Ewige Führungsfrage

Würde hingegen der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil für die SPÖ in den Ring steigen, dann käme er in einer fiktiven Kanzlerdirektwahl mit 31 Prozent auf Platz eins. Ein ähnliches Ergebnis hatte zuletzt eine von der burgenländischen SPÖ in Auftrag gegebene Umfrage gezeigt – wodurch das Doskozil-Lager einmal mehr eine Führungsdebatte in der SPÖ angeheizt hatte. (red, 19.12.2022)