Der neue Landeshauptmann Christopher Drexler hat – zumindest laut der Neos-Umfrage – noch nicht in die Spur gefunden.

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Graz – Der Wechsel an der Spitze der steirischen ÖVP scheint noch nicht ganz nach Plan zu verlaufen. Oder aus einer anderen Perspektive betrachtet: Alt-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer dürfte den richtigen Zeitpunkt erwischt haben, um die politischen Geschäfte rechtzeitig an seinen Kronprinzen und Nachfolger Christopher Drexler zu übergeben. Zumindest legen das die Daten einer von den Neos in Auftrag gegebenen Umfrage nahe.

Demnach kommt Christopher Drexler bisher nicht wirklich in die Gänge. Vielmehr: Die ÖVP unter ihrem neuen Obmann verliert 15 Prozentpunkte. Nach den zuletzt 36 Prozent bei den Landtagswahlen 2019 würde das nur knappe 21 Prozent bedeuten – und den bisher undenkbaren dritten Platz. Die FPÖ könnte nach dem Umfrageergebnis des Wiener Instituts Triple M Matzka (800 online und telefonisch Befragte, Schwankungsbreite 3,5 Prozent) die Türkisen mit 23 Prozent überholen. Überraschend ist der ermittelte erste Platz ( 24 Prozent) für den bisher eher unauffälligen Anton Lang, der für die SPÖ als Vizelandeshauptmann fungiert.

KPÖ überholt Grüne

Eine fast schon erwartbare Überraschung liefern die in Graz erfolgreichen Kommunisten, die hier die Bürgermeisterin stellen. Der Neos-Umfrage zufolge würde die KPÖ ihren Stimmenanteil im Land verdoppeln (12 Prozent) und die Grünen (11 Prozent) überholen.

Die Neos, die ebenfalls kräftig auf acht Prozent zulegen, ließen auch die Person Drexler nach bestimmten Eigenschaften bewerten. 36 Prozent meinten in Summe, Drexler sei "generell negativ", "überheblich", gar "unsympathisch". 26 Prozent bewerteten Drexler aufsummiert unter anderem als "kompetent" oder "professionell".

In der ÖVP gibt man sich eher unbeeindruckt von den Neos-Umfragedaten. "Wir haben ganz andere, und da liegt die ÖVP nach wie vor deutlich vorn", heißt es auf Standard-Nachfrage. Die FPÖ rangiere weiter hinter der VP. (Walter Müller, 21.12.2022)