Elon Musk kündigt an, bei einer passenden Nachfolge als Twitter-Chef aufzuhören.

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Twitter-Chef Elon Musk hat seinen Rücktritt von der Unternehmensspitze der Onlineplattform in Aussicht gestellt. Er werde zurücktreten, "sobald ich jemanden finde, der töricht genug ist, den Job zu übernehmen!", schrieb Musk in dem Onlinedienst in einer Reaktion auf eine Umfrage, bei der die Mehrheit der Teilnehmer für seine Ablösung als Firmenchef stimmte. Er werde dann nur die Software- und Serverteams bei Twitter leiten, so Musk.

Bereits zuvor hatte der Sender CNBC berichtet, dass Musk aktiv einen Nachfolger suche. Er hatte Twitter-Nutzerinnen und -Nutzer von Sonntag auf Montag darüber abstimmen lassen, ob er den Spitzenposten bei dem Onlinenetzwerk räumen solle. Knapp 58 Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich für seinen Rücktritt aus. Der Tech-Milliardär hatte zuvor versichert, sich dem Ergebnis zu beugen. Bisher ging er aber nicht konkret darauf ein und machte Bots und Fake-Accounts für das Abstimmungsergebnis zu seinen Ungunsten verantwortlich.

Musks Ankündigung, die Software- und Serverteams weiter leiten zu wollen, deutet auch darauf hin, dass er es mit seiner Suche nach einem neuen Chef für den Kurznachrichtendienst nicht allzu ernst meint. Denn: Wer Software und Server kontrolliert, hat volle Kontrolle über Twitter. Ganz davon abgesehen, dass Musk immer noch Alleineigentümer der Plattform ist.

Arbeitszeit auf Dauer reduzieren

Außerdem deutet aktuell wenig darauf hin, dass Musk tatsächlich zügig einen Kandidaten für den Job findet, den der Milliardär für geeignet hält. Er hatte vor der Abstimmung bereits gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, "Twitter tatsächlich am Leben zu halten". Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen.

Der Tech-Milliardär leitet auch noch andere Unternehmen wie den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma Space X. Bei deren Investoren sorgen Musks großes Engagement und die andauernden Turbulenzen bei Twitter für Unmut und Befürchtungen, dass er seine anderen Unternehmen vernachlässigt und ihrem Ruf schadet. Einige wichtige Aktionäre von Tesla haben sich bereits öffentlich beschwert, dass Musks Fokus zu stark auf Twitter liege und er als Vorstandschef des Autokonzerns zurzeit ausfalle. Tesla steht ohnehin unter Druck – der Aktienwert ist in drei Monaten um rund 50 Prozent gefallen. (APA, red, 21.12.2022)