Bisher wurden in Österreich seit März 2022 13 stille Notrufe abgesetzt.

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Wien – Konflikte in der Familie und Gewalt gegen Frauen eskalieren besonders zu den Weihnachtsfeiertagen schnell. Nicht zuletzt deshalb hat das Innenministerium auf den stillen Notruf hingewiesen, der seit 1. März 2022 über die Smartphone-App DEC112 ("Digital Emergency Call") abgesetzt werden kann. Damit kann bei akuter Gefahr, zum Beispiel Gewalt in der Privatsphäre, die Polizei verständigt werden, wenn ein sprach- oder textbasierter Notruf nicht möglich ist.

Teil des Gewaltschutzpakets

Die Leitstelle kann dann eine Streife zu dem um Hilfe rufenden Menschen schicken. Der stille Notruf ist Teil des Gewaltschutzpakets der Bundesregierung und soll vor allem Frauen vor physischer Gewalt in der Privatsphäre schützen. Er kann nahezu unbemerkt ausgelöst werden, die Kommunikation wird laut Innenministerium auf ein Minimum beschränkt, zusätzlich werden im Hintergrund automatisch wichtige Daten übertragen. Dazu gehören die GPS-Standortinformationen, die Adresse der notrufenden Person sowie zusätzlich in der App hinterlegte Daten.

Derzeit sind rund 5.500 Personen in der Smartphone App DEC112 angemeldet (53 Prozent Android-Geräte, 47 Prozent iPhones). In Österreich wurden bisher 13 stille Notrufe abgesetzt. Bei sieben Alarmierungen bestand laut dem Einsatzleit- und Kommunikationssystem (Elkos) ein aufrechtes Betretungsverbot nach Paragraf 38a Sicherheitspolizeigesetz, bei drei weiteren Einsätzen handelte es sich um eine akute Gefahrensituation. (APA, 21.12.2022)