Die OMV sichert sich neue Gasvorkommen in Norwegen.

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Wien – Die OMV investiert mit Partnern gemeinsam fast 900 Millionen Euro in die Erschließung neuer Gasvorkommen im Berling-Feld in Norwegen. Das teilte das norwegische Energieministerium am Mittwoch mit. Die Produktion soll 2028 anlaufen, wobei das Erdgas über eine Pipeline zur Gasverarbeitungsanlage Kaarstoe geleitet und von dort nach Europa exportiert werden kann. Die OMV, die das Feld betreibt, hält einen Anteil von 30 Prozent an der Lizenz.

Der staatliche norwegische Energiekonzern Equinor hält 40 Prozent, der norwegische Öl- und Gasförderer DNO 20 Prozent und das Öl- und Gasunternehmen Sval Energi zehn Prozent. Das Gasfeld Berling befindet sich etwa 20 Kilometer nordwestlich des Åsgard-Feldes in der Nordsee und soll mit einer Unterwasseranlage erschlossen werden, die an die Gasverarbeitungsplattform Åsgard B angebunden ist.

85 Milliarden Kubikmeter großes Erdgasfeld in Zypern

Wie am Mittwoch bekannt wurde, sind zudem südlich von Zypern erneut große Erdgasvorkommen entdeckt worden. Dies teilte die Regierung am Mittwoch in Nikosia mit. Die Entdeckung sei unter dem Meeresboden rund 160 Kilometer südwestlich der Mittelmeerinsel vom italienisch-französischen Energiekonsortium Eni-Total gemacht worden. Es werden Vorkommen von bis zu 85 Milliarden Kubikmeter Erdgas vermutet.

Bereits im August war Italiens teilstaatlicher Energieversorger Eni auf ein weiteres Gasfeld in der gleichen Region gestoßen. Dessen Volumen wird auf rund 70 Milliarden Kubikmeter geschätzt.

Eine Plattform zur Förderung von Gas vor Zypern.
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Der Fund sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Befreiung Europas von russischen Erdgaslieferungen, hieß es von Energieexperten in Nikosia. In der Region des östlichen Mittelmeers werden weitere reiche Erdgasvorkommen vermutet. 2011 hatte die US-Firma Noble Energy bei Bohrungen weiter östlich des aktuellen Fundes große Erdgasfelder in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Zyperns entdeckt.

Die Funde sind aber auch Zündstoff für geopolitische Streitigkeiten in der Region. Das Nachbarland Türkei stellt die AWZ-Zypern infrage. Zypern ist seit 1974 in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden der Insel geteilt. Solange es keine Lösung der Zypernfrage gibt, sperrt sich Ankara gegen die Ausbeutung der Erdgasfelder und die Suche nach weiteren Vorkommen. (APA, 21.12.2022)